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Wie bunt ist dein Leben?

Lesezeit: 2 Minuten

„Du musst dir schon selbst Konfetti in dein Leben streuen, um glücklich zu sein.“
Unbekannt

Etwas Rebellisches

Als Kind habe ich es zu Karneval geliebt, Konfetti zu verstreuen. Das hatte etwas Rebellisches und Verbotenes, denn es machte Dreck und Unordnung. Konfetti hochzuwerfen ist für mich ein Ausdruck von Ausgelassenheit und purer Freude, als würde ich meine innere Lebensfreude sichtbar auch im Außen verteilen.

Stattdessen vernünftig

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Geburtstag, den ich im Studierendenwohnheim gefeiert habe. Ich hatte viele Freunde eingeladen. Wir saßen eng beieinander. Ich hatte vorher natürlich schön aufgeräumt und geputzt. Vor allem den blöden Teppich hatte ich gesaugt.

Als Geschenk bekam ich eine große Cornflakes-Packung, in der viele Schnipsel und Konfetti waren. Dort sollte mein Geschenk drin sein. Ich kramte und suchte in der Kiste, fand aber nichts. Meine Freundinnen sagten, ich müsse die Packung auskippen, um das Geschenk zu finden. Der Plan war, dass sie dann den Gutschein schnell dazu werfen, so als wäre er mit den Schnipseln auf den Boden gefallen. Aber ich hatte doch so schön gesaugt, ich wollte keine Konfetti auf dem Teppich haben.

Die Freude meiner Kindheit, bunte Schnipsel hochzuwerfen, war verloren gegangen. Vernünftig sein, wenig Arbeit haben, war wichtiger. Leider habe ich mir und den anderen damit den Spaß verdorben.

Das Geheimnis der Lebendigkeit

Mein inneres Kind hatte keinen Raum mehr. Ich habe nichts Rebellisches tun wollen. Ich habe vergessen, wie es sich anfühlt, lebendig zu sein und ganz für den Augenblick zu leben. Für einige Momente mal nicht darauf achten, was die Konsequenzen sind und ganz den Moment genießen, hatte ich verlernt.

In mir ist noch dieses Kind, das Konfetti werfen möchte, das in Pfützen springen möchte, ohne daran zu denken, dass die Schuhe nass werden und die Hose dann gewaschen werden möchte. Aber diese Ausgelassenheit erlaube ich mir nicht. Warum eigentlich nicht? Ist nicht das unvernünftig sein, manchmal viel wichtiger, als immer alles abzuwägen und bloß nicht über die Stränge zu schlagen? Liegt nicht darin das Geheimnis der Lebendigkeit?

Nur ich – nur du

Niemand wird kommen und Konfetti in mein Leben streuen, damit ich mich lebendig fühle. Niemand springt für mich in Pfützen. Niemand kann für mich durch das Zimmer tanzen, wenn das Lied im Radio ins Ohr geht.

Es wird keiner kommen, der dich von der Couch zieht und dich ins Leben schubst. Keiner wird für dich durchs Leben tanzen. Keiner nimmt dich an die Hand und springt mit dir in Pfützen.

Es liegt an mir und es liegt an dir, dass das Leben bunt ist wie Konfetti.
Es liegt an dir und es liegt an mir, dass wir uns lebendig fühlen. Manchmal müssen wir etwas machen, das sein kleines bisschen verrückt ist, um unser inneres Kind zum Lächeln zu bringen, um uns lebendig zu fühlen.

 

Was machst du heute Verrücktes, damit die Augen deines inneren Kindes strahlen?
Machst du mit?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Konfetti, Lebendigkeit, Himmel @ Golda (pixabay CC-0)

4 Kommentare

  1. Andrea Werner

    Liebe Anne, mir ist schon länger durch den Kopf gegangen, wann ich mich eigentlich das letzte Mal so richtig glücklich gefühlt habe, vielleicht liegt es genau daran
    Liebe Grüße Andrea

    • Anne Poger

      Liebe Andrea,
      vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Ich freue mich, dass mein Text vielleicht eine kleine Inspiration für dich sein könnte.
      Liebe Grüße
      Anne

  2. Ines Reich

    Liebe Anne, das letzte Wochenende war eins der verrückten Dinge, die ich in der letzten Zeit getan habe! Den größten Koffer zu schnappen, mit Geschenken füllen und zu den Menschen fahren, die ich in den letzten Monaten kennenlernen durfte, die mich bereichern und mit offenen Armen empfangen. Sehen was passiert, wenn ich plötzlich wirklich vor der Tür stehe… So hat das Jahr wunderVOLL begonnen 🤗💫

    • Anne Poger

      Liebe Ines, in der Tat, das war tatsächlich verrückt und ich hoffe, es hat dein Herz zum Tanzen gebracht. Es war wundervoll, dass du am Freitag da warst. Ich hoffe, dein Wochenende war voller berührender Begegnungen und hat dich die Lebendigkeit fühlen lassen, die das Leben selber ist. Liebe Grüße Anne

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