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Der Schmerz der anderen

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Zu viel

Manchmal wird es mir zu viel, wenn ich mir den Schmerz und das Leid anderer anhöre. Ihre Dunkelheit liegt dann auch auf meiner Seele. Dabei ist es in meinem Leben gerade nicht dunkel. Und ich möchte meine Zeit nicht im Dunkeln verbringen.

Ihr Schmerz wird auch mein Schmerz. Ihre Sorgen sind auch meine Sorgen. Aber habe ich nicht genug eigene Sorgen? Warum beschwere ich mein Leben mit den Themen anderer? Warum lasse ich den Schmerz der anderen in mein Leben?

Mensch-sein

Und dann merke ich wieder: Das ist Mensch-sein. Das ist Mitgefühl. Wir Menschen sind empathische Wesen. Sich um andere zu sorgen, macht das Mensch-sein aus.

Ich habe vor längerem einen Tweet einer Anthropologie Professorin gelesen. Sie hat Studierende gefragt, was wohl ihre frühesten Funde waren, an der sie Zivilisation erkannt hat. Die Studierenden vermuteten Gefäße oder Werkzeuge. Aber ihre Antwort war: Es war ein verheilter Femur (Oberschenkelknochen). Zivilisation beginnt dort, wo Schwächere nicht ihrem Schicksal überlassen werden, wie im Tierreich. Ohne die Fürsorge anderer Menschen hätte der langwierige Heilungsprozess, der notwendig ist, nicht stattfinden können.

Froh

Und dann macht es mich froh, dass ich den Schmerz anderer Menschen spüre, dass ich mir Sorgen mache, obwohl sie andere betreffen. Da sein, zuhören. Wenn es gewünscht wird, einen Rat geben oder eine Idee beisteuern. Das kann ich machen. Mehr kann ich oft nicht helfen, wenn andere im Dunkeln sind.

Zulassen

Mensch sein. Das gilt es zuzulassen, auch wenn es wehtut. Die Schwachen sehen und nicht das Recht des Stärkeren feiern, wie es scheinbar wieder in Mode zu kommen scheint. Ohne mich!

Bist du dabei?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Allein, Mann, Sonnenuntergang @ T_usher (CC-0)

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