Diese Tage
Es gibt diese Tage, an denen wird mir bewusst, wie reich ich bin. Damit meine ich nicht, dass ich mir materiell keine Sorgen zu machen brauche und sehr privilegiert bin. Auch das ist mir sehr oft bewusst und ich bin sehr, sehr dankbar dafür, dass es mir so gut geht.
Ich meine aber ein anderes „reich“.
Reich sein
Ich glaube, es gibt verschiedene Arten des reich seins.
Im üblichen Sinn wird dieser Ausdruck für das materielle reich sein verwendet. Menschen, die viel Geld, ein oder mehrere Häuser, vielleicht Autos oder Yachten haben, gelten allgemein als reich. Viele Menschen streben nach dieser Art Reichtum. Sie arbeiten viel oder spielen Lotto, um dann vermeintlich keine Sorgen mehr zu haben.
Tatsächlich ist es so, dass Geld bis zu einem gewissen Grad glücklich macht. Aber wenn dieses Niveau erreicht ist, kommt mit mehr Geld kein zusätzliches Glück. Dennoch streben und suchen viele Menschen nach mehr Geld auf der Suche nach einem glücklichen Leben.
Reich im Inneren
Dann gibt es das innere reich sein. Zu erkennen, dass in mir so viel schlummert, ist für mich immer wieder noch eine Überraschung. Meine Glaubenssätze haben mich immer wieder einen vermeintlichen Mangel spüren lassen: „du bist nicht gut genug“ oder „das steht dir nicht zu“.
Mit der Erkenntnis, dass so viele Ideen, Fähigkeiten und Lebendigkeit in mir schlummert, hat sich mein Leben sehr stark verändert. Zu wissen, wie reich ich bin, weil ich z.B. mit Mut-zur-Stille immer wieder zu Papier (bzw. auf den Bildschirm) bringe, was mich gerade beschäftigt, erlebe ich als große und tiefe Freude. Und ein ganz großes Geschenk ist für mich, dass meine Gedanken und Worte andere Menschen berühren und manchmal genau zur richtigen Zeit kommen.
Mein Tag
Und gestern habe ich eine dritte Art des Reichtums bewusst erlebt. Ich hatte Geburtstag. Ich feiere meinen Geburtstag sehr gerne. Das ist ein ganz wichtiger Tag für mich. Vielleicht ist mir der Tag so wichtig, weil ich die jüngste von sechs Schwestern bin. Und an diesem Tag ging es mal nur um mich.
Dieses Jahr fiel der Tag auf Karnevalssonntag. Für die Feier mit Freunden am Abend vorher hatte ich daher schon mit vielen Absagen gerechnet, weil viele Freundinnen und Freunde jeck sind und sicher schon lange Pläne für den Abend hatten. Aber es haben so viele liebe Menschen keine Zeit gehabt, dass ich richtig traurig war. In meiner Traurigkeit habe ich mir gesagt, dann feiere ich halt nicht mehr, wenn keine kommen mag. Das verletzte Kind in mir fühlte sich nicht geliebt und gesehen.
Eine schöne, leichte Zeit
Und umso mehr freue ich mich jetzt darüber, wie schön der Abend war, an dem wir reingefeiert haben. Es waren ganz wundervolle Gespräche und eine ganz schöne Atmosphäre der Menschen untereinander, die sich kaum kannten.
Und auch heute war der Tag mit meiner Familie wunderbar entspannt und leicht. Es war egal, dass ein Kuchen auf der Straße gelandet ist und wir die Reste mit dem Löffel aus Nachtischschälchen gegessen haben. Die alten Herrschaften waren da und wir haben die gemeinsam schöne Stunden verbracht. Vielleicht war es kein spektakulärer Geburtstag oder eine wilde Party, aber es war einfach eine leichte und schöne Zeit.
Erfüllt
Ich fühle mich so beschenkt, dass Menschen, die mir wichtig sind, bei uns waren, kleine Geschenke und Kuchen mitgebracht haben und den Abend und Tag für mich so schön gemacht haben.
Und ich habe zahlreiche Glückwünsche erhalten, von denen mich jeder einzelne so gefreut hat. Für den einzelnen sind es nur ein paar Sätze bei WhatsApp oder ein Anruf, aber für mich zeigt mir jeder Wunsch und jeder Gruß: Ich denke an dich! Du bist mir wichtig und ich möchte dir für dein neues Lebensjahr gute Wünsche mitgeben. Das hat mich heute während des Tages immer wieder tief berührt.
Und mein Herz ist erfüllt, wie reich ich bin. Es ist der Reichtum des Außen und der Verbindung. Ich bin so reich, weil ich verbunden bin mit so vielen Menschen. Das ist ein wundervolles Geschenk, das mir heute bewusst geworden ist und mein Herz erfüllt. Ich bin so beschenkt.
Wo bist du reich?
Bist du dir bewusst, in welchen Bereichen du reich bist?
Es gibt bestimmt noch viel mehr Arten des reich seins. Auch du hast sicher schon gespürt, wie reich du bist. Ich glaube, Reichtum können wir auf so viele Arten und in so vielen verschiedenen Situationen spüren.
Wann hast du dich zuletzt reich gefühlt? Wann hast du dich beschenkt gefühlt?
Ich freue mich, wenn du hier oder auf Facebook erzählst, wann du dich reich und beschenkt gefühlt hast.
Danke fürs Lesen.
Bildnachweis für diesen Beitrag: Geschenk, beschenkt, Freude @ image4you (pixabay CC-0)