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Der Fluss des Lebens

Ein Fluß fließt zwischen Hügeln dem Sonnenuntergang entgegen, das Abendlicht erfüllt den Himmel und spiegelt sich im Wasser.
Lesezeit: 2 Minuten

Warum?

Wenn es in meinem Leben gut läuft, fällt es mir leicht dem Fluss des Lebens zu vertrauen. Aber wenn das Leben mich durchschüttelt, Veränderungen geschehen, die ich so nicht gewollt habe, die ich nicht beeinflussen kann, fällt mir das Vertrauen ins Leben oft schwer.

Warum passieren schmerzhafte Dinge?
Warum geschehen Veränderungen, die ich so nicht will?
Warum jetzt? Warum ich?

Ich hadere mit dem, was geschieht. Ich verstricke mich immer tiefer in die Frage nach dem Warum.

Von der Sackgasse in die Chance

Die Frage nach dem Warum ist jedoch der Weg in eine Sackgasse. Mit der Frage nach dem Warum schaust du nach hinten. Jedoch kannst du das, was geschehen ist, nicht verändern. Die Frage, die viel hilfreicher ist, lautet: Wozu ist es geschehen?

Frage dich, was du daraus machen kannst. Welche Chance liegt in der Veränderung?

Erzähle keine Geschichte

Es ist nicht nötig und wahrscheinlich kaum möglich, sich ab jetzt nur noch konstruktiv und nach vorne gerichtet mit der Situation auseinanderzusetzen. Hadern und Trauern ist in Ordnung. Es ist wichtig, Gefühle zuzulassen und zu durchleben.

Aber halte nicht daran fest. Wenn du beginnst die Geschichte zu dem Schmerz oder der nicht gewollten Veränderung immer wieder zu erzählen, hältst du den Schmerz lebendig. Du bleibst stehen, statt weiter zu gehen.

Nach vorne

Dein Leben geschieht jedoch nur nach vorne. Um ein Leben voller Lebendigkeit zu erleben, ist es nötig, dass du nach vorne schaust statt nach hinten. Nur, wenn du den nächsten Schritt gehst, kann sich dein Leben entfalten und der Fluss deines Lebens fließen.

Und im Vertrauen auf das Leben, fällt der nächste Schritt leichter.

Im Vertrauen…

Wenn es mir gelingt, mich aus meiner Verstrickung zu lösen, gelingt es mir schneller ins Vertrauen zu kommen. Mit Abstand schaue ich heute auf die Herausforderungen der Vergangenheit und entdecke, dass ich sie meistern konnte. Auch wenn Veränderungen oft schmerzhaft waren, kann ich im Blick zurück erkennen, dass etwas Neues daraus entstehen konnte.

Und draus kann ich Kraft schöpfen: Denn auch in aktuellen Situationen darf ich darauf vertrauen, das Neues aus der Veränderung erwachsen darf.

… auf den Fluss des Lebens

Im Vertrauen auf den Fluss des Lebens kann ich Veränderungen annehmen.
Im Vertrauen auf den Fluss des Lebens kann ich mit Zuversicht nach vorne schauen.
Im Vertrauen auf den Fluss des Lebens kann ich gewiss sein, dass Veränderung nötig ist, damit Lebendigkeit mein Leben erfüllt.

 

Heute ist ein guter Tag, dem Leben zu vertrauen.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Fluss, Berge, Sonnenuntergang © 12019 (pixabay CC-0)

2 Kommentare

  1. Beatrix Schleimer

    Guten Morgen liebe Anne! Ich kann diesen Artikel gerade gut nutzen bzw. überdenken, denn wir haben am Samstag meine Schwiegermutter beerdigt, sehr emotional und würdevoll, nach einer intensiven Pflegezeit und einem Zusammenleben in einer Großfamilie seit 48 Jahren. Ich hab mich ja zur Lehrerausbildung bei Peter angemeldet und war dadurch am Anfang der Ausbildung sehr eingeschränkt. Trotzdem bin ich nach Duisburg gefahren und konnte in dieser Zeit alles mit Oma regeln. Aber in der akuten Zeit hab ich gedacht: Im Moment kann ich gar nicht mehr in meine Sache die ich mir so gewünscht habe weiterzumachen. Jetzt brauche ich irgendwie wieder ne Hilfe neu anzusetzen und hab Angst, den Faden verloren zu haben. Vlt. Kannst du mir was dazu sagen, denn mein Fehler ist, daß ich oft Angst davor habe, zu versagen, mich zu blamieren oder angeschaut zu werden obwohl ich es nicht nötig hätte! Danke, daß ich dir schreiben darf. Ich würde manchmal auch gern mit dir telefonieren, denn aus einem Gespräch heraus kann man vieles andere entnehmen. Ich bin immer noch lernfähig und neugierig und das möchte ich nutzen!! LG Beatrix

    • Anne Poger

      Liebe Beatrix, es tut mir sehr leid, vom Tod deiner Schwiegermutter zu lesen. Dass die Beerdigung am Samstag für dich sehr emotional und auch würdevoll war, freut mich. Rituale tun in der Trauer oft gut. Die Wellen des Lebens heben uns immer wieder nach oben und wir fallen nach unten ins Wellental. Wenn du im Wellental bist, darfst du darauf vertrauen, dass die Welle dich auch wieder heben wird. Manchmal hilft es, ein bisschen mitzuschwimmen, dass es wieder bergauf geht. Gibt dir in der Lehrer-Ausbildung Raum: Raum dich selber wieder neu kennenzulernen, alten Mustern zu begegnen und vielleicht neue Wege zu finden, ihnen zu begegnen. Und gib dir Raum Potenziale in dir zu entdecken, die du noch nicht geahnt hast. Ich kann dieses Gefühl so gut verstehen, dass du Angst hast, zu versagen. Bei mir ist es diese innere Stimme, die sagt „die anderen können es besser“, „du bist nicht gut genug“ oder „auf dich haben sie da gerade noch gewartet“. Und ich verspreche dir: auf dich wartet noch so Wunderbares! Du hast Worte in dir, die nur du sprechen kannst. Du hast Erfahrungen und Erkenntnisse, die nur du gemacht hast. Und nur du kannst Menschen so ansprechen, wie du es machst. Es gibt Menschen, die warten genau auf dich. Das wissen sie wahrscheinlich nicht. Und du weißt es auch (noch) nicht. Aber vertraue auf deinen Impuls, dass die Lehrerausbildung genau jetzt für dich ansteht. Mit all den Ängsten, all den Gefühlen, unzulänglich zu sein. Vielleicht sind das die Themen, über die du bei einem der nächsten Termine sprechen möchtest? Wenn du mal telefonieren möchtest, melde dich gerne noch mal per E-Mail. Dann vereinbaren wir einen Termin, dass ich mir dann auch Zeit nehmen kann. Bis dahin wünsche ich dir alles Liebe. Anne

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