Was hinterlasse ich?
Ich habe mich vor drei Jahren intensiv damit beschäftigt, was ich in dieser Welt hinterlassen werde. Es fühlte sich traurig und sinnlos an, dass schon wenige Jahre nach meinem Tod niemand mehr da ist, für den ich noch wichtig bin. Leider haben wir keine Kinder bekommen können. Das hat mein Gefühl verstärkt, dass von mir nichts bleibt.
Da ich keine Ambitionen (und wohl auch nicht die Fähigkeiten) habe, eine Rock-Legende wie Elvis oder eine Bestseller-Autorin wie J. K. Rowling zu werden, scheint es der normale Weg zu sein, dass mein Leben keine Spuren für die Nachwelt hinterlässt.
Der Unterschied
Und doch habe ich für mich eine andere Erkenntnis gewonnen: Ich hinterlasse Spuren. Jeden Tag. Auch wenn mein Name eines Tages für niemanden mehr eine Bedeutung hat, habe ich wichtige Spuren hinterlassen. Denn ich weiß nicht, für welchen Menschen, dem ich begegnet bin, ich einen Unterschied gemacht habe.
- Vielleicht ist meine Antwort auf eine Frage einer Freundin eine Inspiration, die sie ermutigt, ihr Leben zu verändern.
- Vielleicht setzt ein Impuls von mir, im Inneren eines Menschen seinen Ideenfunken in Brand, für den er sein Leben lang brennen wird.
- Vielleicht berührt ein Wort oder eine Geste von mir etwas in meinem Gegenüber und ein Heilungsprozess beginnt.
Was tragen diese Menschen nun in die Welt, weil ich etwas gesagt oder getan habe? Was wird möglich durch meine Worte oder Taten?
Spuren der Liebe
Dabei ist es unwichtig, ob dem Menschen oder mir bewusst ist, dass der Impuls durch die Begegnung mir entstand. Es hat keine Bedeutung, ob daraus etwas Großes oder Kleines erwächst. Wichtig ist nur, dass die Begegnung auf Augenhöhe, voller Respekt und mit offenem Herzen geschieht. So werden Spuren der Liebe möglich.
Egal, ob dein Name eines Tages vergessen sein wird: Du hinterlässt Spuren. Und du entscheidest, ob es Spuren der Liebe sind.
Bildnachweis für diesen Beitrag: Strand, Spuren, Sand © Free-Photos (pixabay CC-0)
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