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Die Schwere und das Gute

Aufgewühlte Wellen schäumen hoch auf, im Hintergrund ist ein dunkler Felsen zu sehen - ein Sinnbild für das Schwere in der Welt.
Lesezeit: 2 Minuten

Auf meiner Seele

Manchmal scheint das Gute in der Welt nicht mehr sichtbar zu sein, weil es so viel schlechte Nachrichten gibt und Schlimmes geschieht. All das Schwere im Großen und Kleinen scheint sich auf meine Seele zu legen.

Ich weine Tränen über den Verlust der Freiheit von Menschen, die 5.000 km entfernt leben. Die Traurigkeit und Schwere über die Feuer, die wüten, die Flut, die Menschen das Leben gekostet hat, und über ein Erdbeben, das erneut die Ärmsten trifft. Wie soll ich so viel Leid aushalten?

Nicht mein Leid?

Dabei ist es nicht mein Leid. Ich sitze zu Hause im Warmen und Trocknen. Ich habe mein Haus nicht verloren. Meine Familie ist am Leben und wir alle sind hier nicht in unserer Freiheit bedroht.

Und doch ist es auch mein Leid. Denn das Leid geschieht Menschen, wie du und ich es sind. Menschen, die eine Mutter, einen Vater, eine Schwester oder Bruder verloren haben. Menschen, die alles verloren haben in den Fluten, in den Feuern, im Erdbeben. Es sind Menschen, die sich ein Leben in Freiheit für ihre Töchter und Schwestern wünschen, die ihre Meinung sagen wollen, die sich Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben in Fülle machen wollen.

Macht es einen Unterschied?

Die Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Schwere will mich in manchen Momenten erdrücken. Wie kann ich in meinem Leben Freude und Leichtigkeit erleben, wenn andere Menschen so leiden müssen? Ob ich mich betroffen fühle oder nicht, macht für die Menschen aber keinen Unterschied, oder?

Doch, ich bin überzeugt, dass es einen Unterschied macht, ob ich Empathie spüre und das Leid anderer wahrnehme. Es zeigt: Ich bin ein Mensch, ich spüre die Verbindung, die zwischen allen Menschen und allen Lebewesen besteht. Nicht ich, die ich über das Leid wenige Kilometer oder viele tausend Kilometer entfernt weine, bin zu weich oder nicht normal. Wer sich nicht mehr von dem Leid anderer berühren lässt, hat sich von seinem/ihrem Menschsein getrennt. Er/sie hat sich getrennt von seinem/ihrem Herz.

Ein neuer Tag

Verharren in der Starre des Leids ist jedoch keine Option. Ja, es gibt Tage, da drückt die Schwere mich runter. Heute ist so ein Tag, an dem ich den Schmerz der Liebe fühle. Denn auch diese Art der Verbundenheit ist Teil der Liebe.

Und morgen ist ein neuer Tag. Morgen kann ich wieder die Kraft der Liebe spüren. Ich kann die Liebe spürbar machen. Ich kann wieder der Grund sein, dass andere Menschen an das Gute glauben. In meinem direkten Umfeld kann ich etwas bewegen und den Unterschied machen. Und ich kann durch mein Tun Vorbild sein für andere,

  • etwas mehr Liebe zu leben,
  • Verantwortung zu übernehmen und dort anzufangen, wo ich stehe, und
  • gemeinsam mit vielen die Weichen zu stellen für die Veränderung, die wir brauchen.

Veränderung ist unsere Verantwortung

Denn es ist an uns: jeden Tag. Im direkten Umfeld können wir vieles bewegen. Wir können ermutigen und vorleben. Wir können verändern und begleiten.

Doch vieles muss im Großen verändert werden. Und auch das liegt an uns: am 26.09., wenn wir einen neuen Bundestag wählen. Gemeinsam sind wir viele. Verpasse nicht deine Chance, Veränderung zu wählen.

Das Gute

Auch wenn das Leid und die Klimakatastrophe mit ihren sichtbar werdenden Folgen noch so schwer wiegt, es ist nie zu spät zu handeln. Wir dürfen nicht in der Starre verharren. Es gilt jetzt zu handeln.

Jede:r für sich alleine schafft es nicht. Die Rahmenbedingungen müssen gesetzt werden. Doch jede:r hat die Verantwortung Gutes in diese Welt zu bringen. Jede:r auf ihre/seine Weise. Nur eines dürfen wir nicht machen: uns vor der Verantwortung zu ducken.

 

Es liegt an dir, das Gute in die Welt zu bringen. Im Kleinen wie im Großen.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Welle, Wasser, Meer © 4311868 (pixabay CC-0)

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