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Die Freude, frei zu entscheiden

Lesezeit: 2 Minuten

Entscheidungen

Welche Entscheidungen hast du wirklich frei getroffen? Also ich meine ganz frei, auch ohne die innere Stimme, die dir zuflüstert „steht dir das wirklich zu?“ oder „kannst du dir das erlauben?“. Innere Überzeugungen oder Glaubenssätze mischen sich bei mir noch viel zu oft ein und verhindern, dass ich wirklich frei entscheide. Ich handle oft, weil ich mir selber Druck mache, etwas müsse so und nicht anders passieren.

Mit dem Herzen

Natürlich habe ich viele Entscheidungen in meinem Leben getroffen, bei denen ich meinem Herzen gefolgt bin. So ein Moment war zu Beispiel, als ich meinen ersten Job, den ich sehr wichtig genommen habe, gekündigt habe. Der Schritt ist mir sehr schwergefallen. Als ich es dann gewagt habe, fühlte ich mich frei und leicht. Alle Möglichkeiten lagen vor mir.

Auch die Entscheidung, dass wir hier in Duisburg ein Haus bauen, kam tief aus meinem Bauch. Trotz aller inneren Sperren zuvor, nie wieder nach Duisburg zu ziehen, wusste ich: Das ist der richtige Platz für uns.

Dieses Gefühl, eine Entscheidung wirklich frei zu treffen, ohne innere oder äußere Stimmen, beflügelt mich. Davon möchte ich mehr. Dennoch falle ich oft zurück in Entscheidungen, die vermeintlich von mir erwartet werden. Meistens erwarte ich es jedoch nur selber von mir, dass es so und nicht anders laufen müsse.

Ohne schlechtes Gewissen

Vor ein paar Tagen hatte ich kleines Erlebnis mit mir selber. Am Tag nach dem Feiertag wollte ich arbeiten, hatte dies meiner Chefin auch gesagt. Generell kann ich mir meine Zeit jedoch frei einteilen. Um etwas zu besprechen, hatte ich mich auch mit einer Kollegin verabredet, dass ich die besprochene Unterlage fertigstelle und wir uns dann zu den nächsten Schritten austauschen. Am späten Nachmittag hatte ich einen wichtigen anderen Termin und danach kam meine Familie zu Besuch. Einen Friseurtermin hatte ich mir auch noch auf die Mittagszeit gelegt.

Vielleicht ahnst du schon, wie dieser Tag begann? Es gab doch noch so viel zu tun. Die Gäste sollten sich willkommen fühlen, und für den nächsten Tag, an dem ich an der Hochschule Unterricht hatte, wollte ich auch noch einmal über alle Unterlagen schauen. Vor gar nicht so langer Zeit hätte ich versucht, alles unter einen Hut zu bringen. Ich hätte den Termin mit meiner Kollegin vorbereitet und eingehalten, und meinem Mann Stress gemacht, das er mich doch bitte mal unterstützen solle. Getrieben von inneren Überzeugungen „was du einmal zugesagt hast, musst du auch durchziehen“ oder „stell dich nicht so an, du hast es dir ja selber so eingebrockt“ hätte ich versucht irgendwie alles zu schaffen.

Doch dieses Mal habe ich direkt um kurz nach 9:00 Uhr entschieden: Heute arbeite ich nicht. Ich nehme den Tag frei und kümmere mich um alles andere, was an diesem Tag ansteht. Ohne schlechtes Gewissen habe ich meiner Kollegin abgesagt und den Termin auf Montag verschoben. Früher hätte ich mir dafür innerlich Vorwürfe gemacht, dass ich eine Zusage nicht einhalte. Mit dem Gefühl, „das steht dir nicht zu“, hätte ich versucht alles durchzuziehen.

Freiheit

Im Moment der Entscheidung passierte etwas Wunderbares: Ich habe mich absolut frei gefühlt. Als mir dies bewusst wurde, durchströmte mich eine Freude.

Es steht mir zu, auf mich zu achten.
Es steht mir zu, mich anders zu entscheiden.
Es steht mir zu, mich wichtig zu nehmen,

wenn ich dies achtsam und mit Blick auf meine Mitmenschen mache. Meine Freiheit endet dort, wo ich die Freiheit anderer einschränke. Daher ist es mir wichtig, diese Freiheit nicht einfach durchzuziehen, egal was meine Entscheidung mit anderen macht.

Vielleicht war die Freude auch so groß, weil mit dieser Entscheidung mein innerer Glaubenssatz für den Moment jegliche Macht über mich verloren hatte. Nichts im Inneren hat mich begrenzt. Ich war frei!

 

Was hast du zuletzt wirklich frei entschieden?
Welchem begrenzenden Glaubenssatz hast du in dem Moment damit in den Hintern getreten?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Morgen, Buschwindröschen, Tautropfen © Zazu70 (pixabay CC-0)

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