Motivation
Heute habe ich einen Motivationsspruch gelesen: „Sei stärker als deine stärkste Ausrede“. Gar nicht mal schlecht. Das mit dem stark sein, finde ich immer etwas schwierig, aber ich verstehe, was gemeint ist. Aber welche Ausreden habe ich eigentlich? Und warum können sie ein Schlüssel für mich sein?
Meine Ausreden
Vielleicht kommen dir die folgenden Top 3 meiner Ausreden bekannt vor, weil du sie auch ab und zu benutzt.
Platz 3) Ich habe keine Lust
Das ist die vielleicht stärkste und wichtigste Ausrede. Denn wenn ich wirklich, wirklich keine Lust habe, dann lasse ich es halt. Und dann ist es auch in Ordnung. Wenn aber in meinem Herzen eine Stimme sagt „es täte dir gut“ oder „hinterher wirst du froh sein, wenn du es gemacht hast“, dann ist „ich habe keine Lust“ eine Ausrede.
Im Innern weiß ich, was ich brauche und was mir guttut. Oft ist das im ersten Moment jedoch vermeintlich anstrengend oder zumindest unbequem. Und viel zu schnell lasse ich mich ablenken und verdaddle meine Zeit stattdessen auf der Couch, mit dem Handy in der Hand.
Platz 2) Ich habe keine Zeit
Damit kommen wir auch nahtlos zu Platz 2. Für viele ist das vielleicht die eigentliche Nummer eins der Ausreden. „Wann soll ich das denn noch machen?“ Unser Alltag ist angefüllt mit vielen Aufgaben und Verpflichtungen. Es scheint keine Zeit für ein neues Projekt zu sein.
Hinter „ich habe keine Zeit“ steckt aber etwas anderes. Es ist nicht wirklich Zeit, die dir fehlt. Wenn du sagst, „ich habe keine Zeit“ heißt das stattdessen „es ist mir nicht wichtig genug“. Natürlich gibt es Situationen, in denen es wirklich an der Zeit mangelt. Aber sehr viel öfter priorisierst du einfach anders. Wenn du wirklich Sport machen möchtest, wirst du Zeit finden, dies in deinen Alltag einzubauen. Wenn du dir ein Haustier anschaffst, wirst du die Zeit haben, dich um dieses Lebewesen zu kümmern. Dein neues Familienmitglied ist dir wichtig und daher wirst du die Zeit finden, die du dafür brauchst.
Und genauso ist es mit einem neuen Projekt. Wenn du eine Idee hast, wie du deine Kreativität ausleben kannst, wie du etwas Gutes in die Welt bringen kannst, dann meine es ernst mit dir selber und deiner Idee. Wenn du das priorisierst, was dein Herz im Inneren nährt, dann baust du dir Schritt für Schritt das Leben, auf das du an deinem 80. Geburtstag gerne zurückschauen wirst.
Platz 1) Ich kann das nicht
Für mich ist diese Ausrede die unangefochtene Nummer eins. Ich hadere und scheitere immer wieder an diesem Glaubenssatz. Er wirkt in verschiedenen Formen. Alternativ sagt mein innerer Kritiker mir auch Sätze wie „du bist nicht gut genug“, „das wird keinen interessieren“ oder auch „auf dich haben sie gerade noch gewartet“.
Wenn ich auf diese innere Stimme höre, die immer nur Bedenken hat, mich klein macht und Zweifel sät, dann wage ich noch nicht einmal den ersten Schritt. Dabei kann ich nur „gut genug“ werden, wenn ich anfange. Wenn ich nicht beginne, weiß ich gar nicht, ob es nicht doch jemanden interessiert. Glaube ich diesen Sätzen, liefere ich mir selber die perfekte Ausrede, gemütlich in meiner Komfortzone zu bleiben.
Komfortzone
Die Komfortzone ist zugleich der gemütlichste und ungemütlichste Raum. Beruhigt durch meine Ausreden, die ich mir selber erzähle, warum ich jetzt momentan nicht ins Tun kommen kann, ist meine Komfortzone ein gemütlicher Raum. Ich würde ja etwas tun, aber leider geht es nicht, weil siehe oben Nummer ein, zwei oder drei. Ach wie praktisch. Und mein innerer Schweinehund fläzt sich gemütlich mit mir auf dem Sofa.
Aber gleichzeitig weiß ich, dass ich etwas verändern möchte, dass ich Ideen und Projekte angehen möchte, um mich selber zu verwirklichen. Das ist ein Antrieb, den jeder Mensch in sich hat. Viele haben vergessen, dass sie kreative Wesen sind, die erschaffen wollen. Ich weiß, nichts wird so bleiben, wie es momentan ist. Ich kann die Veränderung selber gestalten oder sie wird geschehen und ich muss sehen, wie ich klarkomme. Denn das ganze Leben ist Veränderung.
Das Wissen um die Veränderung, die Impulse und Ideen, die ich habe, machen meine Komfortzone ungemütlich. Ich spüre genau, dass ich mich hinter meinen Ausreden verstecke und mich wie ein trotziges Kind weigere mein Leben mit Lebendigkeit und Abenteuer zu füllen.
Deine Ausrede
Welche Ausrede erzählst du dir? Warum kannst du deine Ideen nicht angehen? Vielleicht ist es eine meiner Top drei Ausreden, vielleicht hast du andere Glaubenssätze, die dich davon abhalten, deine Schöpferkraft auszuleben.
Nimm dir einmal ein paar Atemzüge Zeit und lass die Fragen in dir wirken. Vielleicht kommt etwas in dir hoch und du beginnst, deine Ausreden zu durchschauen?
Das Gute
Was ist nun das Gute an den Ausreden? In dem Moment, in dem du die Ausrede durchschaut hast, wirkt sie nicht mehr. Seitdem ich weiß, dass es nicht daran liegt, dass ich keine Zeit habe, sondern einzig eine Frage der Wichtigkeit für mich ist, fällt die Ausrede Nummer zwei bei mir nahezu weg. Damit bin ich mir gegenüber aber ehrlicher geworden. Ich mache mir nicht länger etwas vor, dass ich ja so gerne in die Gänge kommen würde, aber leider, leider die Zeit…
Die eigenen Ausreden zu erkennen, hilft dir, deine eigene Selbstsabotage zu erkennen.
- Wo steht dir dein innerer Kritiker im Weg?
- Wo bremst dich deine Bequemlichkeit?
- Welcher Glaubenssatz hält dich immer wieder ab, deinen Impulsen zu folgen und deine Ideen in die Tat umzusetzen?
Am Ende
Denn eines kann ich dir sicher sagen: Wenn du am Ende deines Lebens zurückschaust, dann wirst du die Selbsttäuschung all deiner Ausreden erkennen. Und du wirst ganz klar erkennen, dass dieses Leben alleine deine Verantwortung war.
Und nun frage dich: Willst du am Ende zu dir selber sagen „scheiße, ich habe meine Chance nicht genutzt!“, weil die Serie so spannend war oder weil auf Social Media Videos von Katzen liefen? Oder willst du sagen „ich habe mich getraut, manchmal gequält und aufraffen müssen, aber ich habe ein Leben in Fülle und Lebendigkeit gelebt.“?
Die Antwort kannst nur du dir geben!
Danke fürs Lesen
Bildnachweis für diesen Beitrag: Schlüssel, Ausrede, Tor © MabelAmber (pixabay CC-0)