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Die Macht deiner Gedanken – die Top 3 Tools, aus Gedanken auszusteigen

Wolken am Abendhimmel spiegeln sich im glatten Wasser, einzelne Bäume ohne Blätter sind zu sehen.
Lesezeit: 3 Minuten

Um was kreisen deine Gedanken?

Als Kind habe ich mir eine Superkraft gewünscht. Ich wollte gerne Gedanken lesen können. Heute wünsche ich mir eine andere Superkraft: Ich würde gerne Gedanken stoppen können.

Ich kann nicht verhindern, dass ich denke. Denken geschieht. Es gibt Momente, in denen die Gedanken kurz langsamer werden. Ich erlebe das, wenn ich in Verbindung gehe, z. B. mit der Natur oder mit mir selber. Wenn mein Herz sich weitet und mein Fokus ganz und gar auf der Verbundenheit liegt, scheinen meine Gedanken für einen Moment zu schweigen.

Aber in all den anderen Situationen erfüllt mein Kopf seine Aufgabe: Er denkt.

Aus den Gedanken aussteigen

Manchmal scheint das Kreisen der Gedanken im Kopf kein Ende zu nehmen. Immer weiter drehe ich mich um die gleichen Themen. Oder es sind so viele Gedanken, dass ich vor lauter Lärm in meinem Kopf gar nicht mehr die Welt um mich herum wirklich wahrnehme. Die kleinen Wunder der Alltags berühren mich nicht mehr, weil mein „Denker“ mich gefangen hält. Wie kann ich hier aussteigen? Wenn ich nicht verhindern kann, dass ich denke, wo soll ich dann ansetzen?

Die Gedanken stoppe ich nicht, aber ich kann die Richtung meines Denkens beeinflussen. Wenn mein Denken darum kreist, wie ungerecht die Welt zu mir ist, werde ich immer weitere Beispiele finden, dass ich ein armes Opfer bin. Nähre ich Gedanken der Sorge und Angst, wird die Angst immer größer. Und wenn alte Glaubenssätze in meinem Kopf Karussell fahren, bestätige ich mit allem weiteren Denken in diese Richtung, das alte Denkmuster.

Aber wie breche ich aus den Gedankenspiralen aus? Hier meine Top drei Tools:

(1) Ich habe das Sagen

Stopp: Ich unterbreche meine Gedanken mit einem lauten inneren Stopp. Gerade Gedanken, die mich klein machen oder alte Glaubenssätze wiederholen, kann ich so unterbrechen. Ich habe jederzeit die Möglichkeit, meinen Gedanken durch ein klares Stopp Einhalt zu gebieten. Für diesen Moment des Stopps kommt der Denker zur Ruhe. Ich unterbreche den Gedankenstrom und kann Raum für neue Gedanken machen.

(2) Einen Gegenpol setzen

Innehalten: Wenn ich ganz still werde und mich auf einzelne Aspekte meine Wahrnehmung konzentriere, wird der Gedankenstrom langsamer. Dem Strudel meiner Gedanken setze ich meine Stille und Bewegungslosigkeit entgegen. Mit geschlossenen Augen sitze oder stehe ich ganz still und achte nur auf meinen Atem oder auf die Stellen meines Körpers, die mit dem Boden verbunden sind. Der Fokus auf mein körperliches Empfinden bindet die Aufmerksamkeit des Kopfes auf die Wahrnehmung und das Denken kann zur Ruhe kommen.

(3) Die Leichtigkeit einladen

Leichte Gedanken: Gerade, wenn schwere Gedanken mich belasten, ist es ein guter Weg, bewusst leichte Gedanken einzuladen. Die Frage „wofür bin ich jetzt gerade dankbar“ ist eine wunderbare Möglichkeit, den Fokus auf positiv aufgeladene und damit leichte Gedanken zu lenken. Auch Fragen wie „worauf bin ich stolz“, „was habe ich in meinem Leben schon erreicht“ oder „welchen Herausforderungen habe ich getrotzt“ helfen, mich mit stärkenden Gefühlen aufzuladen. So lade ich wieder mehr Leichtigkeit in mein Leben ein.

Eine Gedanken-Sackgasse, die ich vermeide

Vielleicht hat dir eine Empfehlung gefehlt: die Affirmation. Ich verwende kein „positives Denken“ oder Affirmationen, um vermeintlich negatives Denken durch positives auszutauschen. Gedanken sind neutral, es gibt keine positiven oder negativen Gedanken. Meine Gefühle und Bewertung der Gefühle führen zu einer Wahrnehmung, dass es gute und schlechte Gedanken gibt.

Mit Affirmationen wiederholt man einen gewünschten zukünftigen Zustand. Indem ich diese Sätze denke oder ausspreche, soll dies vermeintlich angezogen werden. Wenn es dann jedoch nicht eintrifft, habe ich dann nicht gut genug den Satz gesprochen oder nicht oft genug? Oder habe ich nicht genug daran geglaubt? Die Schuld, dass das Gewünschte nicht eingetreten ist, liegt schnell bei mir.

Für mich fühlt sich eine Affirmation auch unecht an. In dem Moment, wenn der Zustand noch nicht da ist, ich den Satz aber ausspreche, als wäre es schon so, herrscht eine Diskrepanz zwischen dem Gesagten und der wahrgenommenen Realität. In anderen Zusammenhängen könnte man das als sich selber belügen einordnen. Meine schweren Gedanken mit einer Affirmation zu verdrängen, ist daher nicht mein Weg.

Hole dir die Macht zurück

In unserem Denken liegt eine unglaubliche Macht. Hast du das auch schon einmal erlebt: Du bist ganz entspannt, alles läuft soweit gut. Auf einmal kommt ein komischer Gedanke hoch. Zweifel wächst in dir oder eine alter Glaubenssatz meldet sich, der dich klein macht. Und an einem eigentlich entspannten Tag beherrscht dich auf einmal die schlechte Laune. Ebenso geht es in die andere Richtung. Du bist morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden. Nach einem wunderbaren Gespräch mit einer Freundin hebt sich deine Stimmung wieder und die Leichtigkeit kehrt zurück.

Was hat sich verändert? Ist im Außen etwas anders geworden? Sind die Herausforderungen des Lebens kleiner geworden? Musst du keine Miete mehr zahlen? Nein, im Außen ist alles unverändert. Die Veränderung ist nur im Inneren. Von einem auf den anderen Moment sind Schatten aufgezogen oder die Sonne hat in dir wieder angefangen zu scheinen. Das Denken bestimmt unsere Stimmung stark. Wenn das für dich auch so gilt wie für mich, dann habe ich eine gute Nachricht für dich: probiere die Tools oben aus und hole dir die Macht über dein Denken zurück! Du hast das Sagen, nicht dein Denker, der dich mit Gedankenmüll erdrückt.

Öffne die Tür

Auch wenn du deine Gedanken nicht stoppen oder steuern kannst, kannst du entscheiden, in welche Gedanken du mehr Energie gibst. Du wirst schwere Gedanken nicht verhindern können. Ein Leben, in dem es um etwas geht, hat immer Tiefe und damit auch Schwere. Wage dich auch diese Gedanken zuzulassen. Du brauchst sie nicht zu verdrängen oder zu überdecken. Sie dürfen sich zeigen. Aber du brauchst sie nicht zu ermutigen zu bleiben. Öffne ihnen freundlich die innere Tür, dass sie weiterziehen dürfen und Platz machen für Gedanken der Leichtigkeit und Zuversicht.

 

Kennst du das ständige Rauschen des Denkens im Kopf auch? Welche Tools oder Übungen nutzt du, um deinen Gedankenstrom anzuhalten?
Probiere doch die drei Tipps für dich mal aus. Wie ging es dir damit?

Ich freue mich, wenn du hier einen Kommentar hinterlässt.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Nord, Caroline, See © 12019 (pixabay CC-0)

2 Kommentare

  1. Beatrix Schleimer

    Habe mir gerade meine Leichtigkeit zurückgeholt! Habe mit meiner Freundin ( Lieblingsmensch) geschrieben und wie ein Wunder lichten sich die grauen Wolken und die Sonne kommt zaghaft durch! Ist das nicht ein Wunder?

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