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Die rote oder die blaue Pille

Lesezeit: 3 Minuten

Filmheld

Kennst du die Filmtrilogie Matrix? Im ersten Film wird der Hauptperson Neo angeboten eine Pille zu nehmen: Nimmt er die blaue Pille, kehrt er zurück in die Scheinwelt der Matrix. Alles, was er über die von Robotern kontrollierten Welt weiß, wird er vergessen und er kann einfach weiter machen mit seinem Leben.

Nimmt er jedoch die rote Pille, so wird sein Körper von der Matrix getrennt. Er kann sein Leben selber gestalten, aktiv leben, aber er muss in den Untergrund und den Kampf mit den Robotern aufnehmen. In sein altes Leben kann er nicht zurück.

Den Weg finden

In meinem Leben gab es einen Wendepunkt, an dem ich wusste: So wie mein Leben aktuell ist, möchte ich es nicht mehr. Es muss sich etwas ändern. Also habe ich vieles ausprobiert. Ich habe gemalt, Yoga gemacht, bin joggen gegangen. Mit einem einwöchigen Intensiv-Seminar, dem Hofmann-Prozess, fing mein Weg zu mir selber an. Und durch die drei Reiki Seminar bei Peter Michael Dieckmann wurde mein Weg klarer.

Zweifel

Nachdem ich mich auf den Weg zu mir selber gemacht habe, habe ich manchmal an diesem Weg gezweifelt. Es war anstrengend. Ich hatte erkannt, dass alle Verantwortung für mein Leben bei mir liegt. Ich konnte mich nicht mehr darauf ausruhen, dass das Leben ungerecht und gemein zu mir ist.

Bequem

Obwohl ich wusste, dass ich nicht glücklich bin, hatte ich weitergemacht und es ausgehalten. In der Opferrolle ist es nämlich recht bequem. „Das Leben meint es nicht gut mit mir.“ „Nur mir weht der Wind ins Gesicht.“ Das klingt zunächst sehr unbequem, aber das ist es nicht. Im Gegenteil. Als vermeintliches Opfer habe ich es bequem. Denn ich muss nichts machen. Ich verharre und jammere. Aber ich muss nicht ins Tun kommen, muss nichts verändern.

Die wichtigste Erkenntnis

Nachdem ich mich jedoch auf den Weg zur mir selber gemacht hatte, war eine der wichtigsten Erkenntnisse: Nicht das Leben ist ungerecht zu mir. Die meisten Situationen passieren mir nicht, sondern ich bin aktiver Gestalter. Ich bin es, die mein Leben lebt. Nur ich kann es gestalten. Ich kann zwar nicht entscheiden, was mir passiert. Aber ich entscheide, wie ich damit umgehe.

Und das ist anstrengend. Bei jeder Herausforderung des Lebens bin ich gefordert. Ich kann die Verantwortung nicht abgeben. Nicht an vermeintliche „die da oben“, nicht an meine Vorgesetzte, nicht an meinen Partner oder sonst wen. Nur ich bin verantwortlich dafür, wie ich agiere und reagiere. Und vom Reagieren ins Agieren zu wechseln, ist verdammt anstrengend.

Zurück

Mehr als einmal habe ich mir in der Zeit gewünscht, ich könnte wie Neo im Film Matrix einfach die blaue Pille schlucken und ich bin zurück in meinem alten Leben, in dem ich dem Leben oder dem Universum oder wem auch immer die Schuld an meiner Situation geben konnte. Zurück in der Opferrolle kann ich wieder in der Untätigkeit verharren und jammern, dass das Leben so ungerecht ist.

Illusion

Ich habe mich dann meistens selber wieder da herausgezogen, in dem ich mich erinnerte, wie schlecht es mir in meiner Passivität ging. Einen vermeintlich Schuldigen für die eigene Misere zu finden, hilft nur für kurze Zeit. Es ist eine Illusion. Die Schuld bei jemand anderem zu suchen, manifestiert eher die Untätigkeit und zieht mich tiefer in die Unzufriedenheit.

Und wenn der Weg zu mir selber und zu einem Leben mit mehr Leichtigkeit und Freude mal wieder sehr schwer war, und ich mir eine blaue Pille für einen Rückweg ins alte Leben gewünscht habe, habe ich mir selber die Frage gestellt: Möchtest du wirklich wieder zurück? Möchtest du dich wieder hilflos fühlen und mit dem Leben hadern, dass du lebst?

Meine Wahl

Neo hat im Film die rote Pille gewählt. Sein Körper wurde von der Matrix getrennt und er schloss sich den Mensch in der Unterwelt an, die gegen die Matrix kämpften. Sonst wäre der Film auch nach 15 Min. zu Ende gewesen.

Ich hatte keine blaue Pille, mit der ich zurück in mein unbewusstes Leben gekonnt hätte. Ich mag daran glauben, dass auch ich trotz aller Zweifel immer wieder die rote Pille gewählt hätte, wenn ich doch die Gelegenheit gehabt hätte. Tief im Inneren war mir klar, dass sich der schwere Weg zurück zu mir selber, lohnen wird. Auch wenn es in den schweren Zeiten der Veränderung sehr viel Kraft kostet, dran zu bleiben.

Heute bin ich unglaublich dankbar, dass ich durchgehalten habe. Ich bin froh und auch stolz auf meinen Weg hin zu einem Leben, das ich selbst gestalte, in dem ich einer Arbeit nachgehe, die mich fordert und wachsen lässt. Und in der ich mir mit Mut-zur-Stille eine Aufgabe gewählt habe, die mich erfüllt. Denn ein erfülltest Leben ist das, auf das ich eines Tages zurückblicken möchte.

Alle Wege

Alle Wege sind unterschiedlich. Kein Weg ist gleich. Solltest auch du auf dem Weg zu dir selber sein, dann wünsche ich dir Mut, diesen Weg der Veränderung weiter zu gehen. Mögest du die Kraft spüren, die in dir wohnt. Auch wenn sie manchmal am Ende zu sein scheint, darfst du darauf vertrauen, dass in dir alle Kraft und Wille sind, die du brauchst. Lass nicht locker auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit und Freude.

Vergiss die blaue Pille. Gehe nicht zurück in das Leben der Passivität. Mach dich auf den Weg zu dem Leben, das dir entspricht.

Du bist es wert, dass es dir gut geht.
Du bist richtig, genauso wie du bist.
Es steht dir zu, glücklich zu sein.

 

Danke fürs Lesen

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Matrix, Rote Pille, Blaue Pille @ ANIRUDH (unsplash.com CC-0)

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