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Wo ist die Gelassenheit?

Lesezeit: 2 Minuten

Mehr Gelassenheit

Manchmal wünschte ich mir, ich wäre gelassener. Schnell rege ich mich über etwas auf, z.B. was ich im Internet lese. Ich wettere, wie man die Welt nur so sehen kann. Oder ich fange einen Streit mit meinem Mann darüber an, wer recht hat. Schnell fliegen die Fetzen und es geht nur noch darum zu gewinnen. Auch wenn Menschen sich – aus meiner Sicht – so verhalten, als gäbe es die Klimakatastrophe nicht, obwohl sie es doch besser wissen, rege ich mich auf und komme gar nicht mehr runter.

Mit mehr Om durchs Leben

Wie schön wäre es, wenn ich all diesen Aufreger mit Gelassenheit begegnen könnte. Einfach mit einem tiefen Om locker durch die Hose atmen. Oder, wie eine sehr liebe Meditations-Lehrerin, es einmal geraten hat: „Chill die Basis“, also „reg dich nicht auf“. Du kannst es ja doch nicht ändern. Einfach von den Emotionen nicht so hinfort tragen lassen, sondern die Energie gezielt einsetzen.

Zwei Seiten

Manche Themen sind sehr wohl wichtig und meine Aufregung ist angemessen. Aber meistens sind es keine wichtigen Themen oder Situationen, in denen mein Blutdruck steigt. Es sind oft Kleinigkeiten und Lappalien, die mich in Wallung bringen. Ich ärgere mich, ich hadere, ich fluche. Aber wofür?

Und gleichzeitig lässt mich genau das die Lebendigkeit des Lebens spüren. Mein Energielevel steigt. Mir wird warm und wahrscheinlich steigt auch mein Puls. Und oft ist die Aufregung so schnell wieder vorbei, wie sie gekommen ist. So wie das Leben ist es ein stetiges Auf und Ab. Das Leben ist laut und leise. Es ist schnell und langsam. Es ist hell und dunkel.

Berührt

Was wäre, wenn es mir gelänge, stets gelassen zu sein? Wenn mich nichts mehr aufregt, mich nichts mehr in Wallung bringt? Was berührt mich dann noch?

Wenn ich in meinem Leben stets gelassen wäre, wäre nichts wichtig. Es gäbe nichts, wofür es sich lohnt, zu kämpfen. Und das wäre ein sehr trauriges und armes Leben. Ein Leben, in dem mich nichts mehr berührt, wäre ein Leben ohne Lebendigkeit.

Was wichtig ist

Und genau, das macht das Leben aus. Mich einzulassen, berührbar zu sein. Es gibt etwas, das mir nicht egal ist. Es gibt etwas, für das es sich lohnt, mich einzusetzen. Und dabei kann ich die Lebendigkeit des Lebens spüren.

Na klar könnte ich mehr Gelassenheit an den Tag legen. Aber stets gelassen sein und auf jede Schwierigkeit oder Herausforderung besonnen und entspannt zu reagieren, würde das Leben ausbremsen! Dann wäre die Lebendigkeit des Lebens gar nicht mehr spürbar.

Voll rein statt auf Abstand

Wer stets nur die Gelassenheit sucht, geht auf Abstand zum Leben. Aber das Leben ist immer da. Das Leben will immer voll und ganz gelebt werden. Und nur wenn ich es wage, ganz einzutauchen, kann ich das Leben und seine Lebendigkeit spüren.

 

Was bringt dein Blut zum Kochen?
Wann hast du zuletzt die Lebendigkeit des Lebens gespürt?

 

Danke fürs Lesen.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Bänke, Herbst, ParkPepperminting (unsplash.com CC-0)

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