Menü Schließen

Die wichtigste Person am Feiertag, der keiner ist

Zwei rote Herzluftballons, die mit Gas gefüllt sind, schweben an roten Schnüren vor blauem Himmel.
Lesezeit: 3 Minuten

Der Tag der Blumenindustrie

Heute ist Valentinstag. Hat der Tag für dich eine Bedeutung? Viele Menschen ärgern sich über den Konsum, der diesen Tag dominiert. Aber was wäre, wenn du den Tag nutzt, um einem Menschen, der dir wirklich wichtig ist, genau das zu sagen? Was wäre, wenn du das, was in deinem Herzen an Liebe und Wertschätzung ist, wirklich aussprichst?

Wer ist in deinem Herzen?

Welche Person ist jetzt in deinem Kopf erschienen? Vielleicht ist es dein Lebenspartner, vielleicht dein Kind oder eine Freundin/ein Freund? Auch ein Tier oder jemand aus der Familie kann dir vielleicht jetzt in den Kopf bzw. ins Herz gekommen sein.

Ich sage dir: Das ist nicht die wichtigste Person in deinem Leben. Vielleicht bist du jetzt entsetzt und ärgerst dich, dass ich mir anmaße, das zu sagen. Wie kann ich wissen, dass dies nicht die wichtigste Person ist?

Vergiss nicht

Ja, der Mensch, der dir in den Kopf gekommen ist, ist wichtig. Das weißt nur du und dein Herz hat hier stets recht. Und es ist eine gute Idee, dieser Person heute zu sagen, was sie dir bedeutet. Wenn es sich gut anfühlt, zeige es der Person nicht nur mit Worten. Jemand anderem die eigene Wertschätzung und Liebe zu zeigen, kann man gar nicht zu oft machen. Aber vergiss die andere Person nicht, der du vielleicht noch nie gesagt hast, dass sie wichtig ist.

Die wichtigste Person

Wen meine ich? Ich meine dich! Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Hast du dir das schon einmal gesagt?

Wann hast du dir selber zuletzt Wertschätzung geschenkt? Wann hast du dich zuletzt wirklich angesehen? Vielleicht hast du eine gute Beziehung zu dir selber, bist mit dir im Reinen und alles, was ich schreibe, ist für dich Alltag. Aber vielleicht kennst du die kritischen Gedanken, dir selber gegenüber: Wo dein Körper vermeintlich nicht perfekt ist, was du jetzt schon wieder Blödes gesagt oder gemacht hast. Und vielleicht gelingt es dir nicht immer, mit dir selber gütig und wertschätzend zu sein. So geht es mir auch.

Die Übung vor dem Spiegel

Auf einem Reiki- und Meditationsseminar haben wir einmal eine Übung vor einem Ganzkörper-Spiegel gemacht. Jeder sollte sich vor den Spiegel stellen, sich in die Augen sehen und sagen „Anne, ich sehe dich und ich achte dich.“ Natürlich haben die anderen Teilnehmer nicht meinen Vornamen, sondern ihren Vornamen genannt.

Ich konnte diese Übung zunächst nicht machen. Weinend stand ich vor dem Spiegel, weil mir bewusst geworden ist: Ich sehe mich gerade nicht. Und ich achte und respektiere mich und meine Grenzen gerade nicht.

In Kontakt mit mir

Meine Bedürfnisse zu spüren, sie anzuerkennen und für wichtig zu erachten, war und bleibt eine Herausforderung für mich. Es gelingt mir oft, aber es gibt immer wieder Phasen oder Momente, in denen ich den Kontakt zu mir verloren habe. Und ich weiß und erlebe immer wieder, wie „runder“ es in meinem Leben läuft, wenn ich mich selber sehe und achte.

Mich zu sehen und zu achten, heißt übrigens nicht, andere nicht mehr zu sehen oder nicht mehr zu achten. Ich befürchte, das wird in esoterischen Kreisen oder auf dem Weg der Selbstfindung leider oft vergessen. Ja, meine Bedürfnisse sind wichtig und es ist gut und wichtig, sie zu spüren. Aber die Bedürfnisse anderer Menschen sind ebenso wichtig.

Kein Bedürfnis ist wichtiger

Bedürfnisorientiert zu agieren, ist oft nicht einfach. Es fängt aber stets damit an, sich bewusst zu machen: Kein Bedürfnis ist wichtiger als das andere. Wenn es mir gelingt in eine einfühlsame Verbindung mit mir selber zu gehen, und gleichzeitig dieses Mitgefühl ebenso mit anderen Menschen zu spüren, kann das volle Potenzial des menschlichen Miteinanders entstehen.

Bleibe ich bei dem (vielleicht neu entdeckten) Mitgefühl mit mir und dem Fokus auf meinen Bedürfnissen stehen, falle ich von der Nichtbeachtung meiner Grenzen und dem was ich gerade brauche, ins andere Extrem: Es geht nur noch um mich, und was mir jetzt gerade gut tut. Außerhalb der Selbstfindungs- und Eso-Szene wird das auch Egoismus genannt.

Wenn dich dieser Ausdruck ärgert, lade ich dich ein, hinzuspüren, warum dich dieser Begriff gerade berührt. Wo stehst du in der Beziehung zu dir selber? Wie gut gelingt es dir, dich in andere Menschen einzufühlen? Haben alle Bedürfnisse für dich die gleiche Wichtigkeit und die gleiche Berechtigung?

Be your Valentine

Vielleicht magst du den heutigen Tag nutzen, in Kontakt mit dir selber zu gehen. Wofür möchtest du dich heute wertschätzen? Wofür möchtest du dir heute vielleicht danken? Für welches Bedürfnis, das du nicht gesehen hast, ist heute der Tag, es anzuerkennen, auch wenn es vielleicht nicht erfüllt werden kann?

Sei heute für dich selber der Mensch, der dir sagt, wie wichtig du bist. Sei der Mensch, der dir in die Augen schaut und dir aus tiefen Herzen Wertschätzung schenkt.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Ballon, Herz, Liebe @ autumnsgodess0 (pixabay CC-0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert