Ein wunderbares Bild
Ich hatte vor ein paar Tagen ein wunderbares Bild im Kopf. Ich sah mich selber, geschrumpft auf die Größe eines Daumens, auf einer Feder sitzen. Diese Feder wurde von einem sanften Wind nach oben in die Lüfte gehoben. Und je höher die Feder stieg, desto mehr habe ich all das Schwere losgelassen. Je weiter die Feder sich vom Boden entfernte, desto leichter fühlte ich mich.
Auf meinen Schultern
Manchmal fühlt es sich so an, dass alles Schwere auf meinen Schultern lastet. All das, was gerade in der Welt geschieht, wie die Klimakatastrophe, die Situation in der Ukraine und die Corona-Situation, scheinen wie Gewichte auf meiner Schulter zu liegen. Dazu kommen Sorgen um Menschen, die mir wichtig sind. Auch die Aufgaben, die mein Alltag von mir fordert, lasten auf meinen Schultern. Mein Körper reagiert mit Verspannung und Schmerzen, mit Unruhe und Schlafproblemen.
Gefangen im Pflichtgefühl
Dazu kommt noch, dass es draußen im Moment scheinbar gar nicht hell werden möchte. Die Tage mit blauem Himmel und Sonne scheinen momentan viel zu rar zu sein. Das dunkle Wetter legt sich auch noch auf mein Gemüt. Und statt die wenigen Tage mit Sonne zu nutzen und nach draußen in die Sonne zu gehen, sitze ich am Schreibtisch und bin mal wieder in meinem Pflichtgefühl und meinen Alltagsaufgaben gefangen.
Alte Bekannte
Mich hinter meinen vermeintlichen Pflichten zu verstecken, ist ein alter Bekannter. Mein Glaubenssatz treibt mich an: Nur wenn ich leiste, habe ich es verdient, geliebt zu werden. Ich kenne dieses Muster meiner Vergangenheit und Gegenwart sehr gut und doch legt es sich immer wieder auf meine Schultern und ich mache mir selber das Leben schwer.
Gut, dass ich für mich einen Weg gefunden habe, meine alten Muster immer wieder einmal zu erkennen. Jetzt in diesem Moment, da ich diesen Blogartikel schreibe, erkenne ich, dass ich mir selber einmal mehr im Weg stehe.
- Ich weiß, was mir gut tut.
- Ich weiß, was ich brauche, wenn Schwere sich auf mich legt.
- Ich weiß, wie ich wieder mehr Leichtigkeit erleben kann.
Und das mit dieser Klarheit zu spüren, setzt Kraft frei, wieder mehr so zu handeln, wie es meiner Seele wirklich gut tut.
Inspirationsfunken
Es erstaunt mich immer wieder, was geschieht, wenn ich meiner Kreativität freien Lauf lasse. Seien es die Bilder, die in einem Moment des Innehaltens aufsteigen, oder die neuen Blickwinkel, die ich beim Schreiben entdecke.
Wie gehst du mit diesen kleinen Inspirationsfunken um? Was machst du mit einem inneren Bild, wenn es in dir aufsteigt? Lässt du es zu? Nährst du es, wenn es ein wärmendes oder heilendes Bild ist? Oder gehst du gleich zum Alltag weiter, weil Träume und Kreativität gerade keinen Raum haben?
Die Kraft der Inspiration und Kreativität
Unterschätze die ausgleichende und vielleicht manchmal sogar heilende Kraft deiner Inspiration und Kreativität nicht. Auch wenn der Alltag noch so viel von dir fordert, einige Atemzüge innezuhalten ist immer möglich. Und wenn ein Bild in dir aufsteigt, das dein Herz wärmt, dann notiere es dir. So geht es nicht verloren. Und wenn ein Moment der Ruhe da ist, verbinde dich erneut mit diesem Bild.
Das Bild von mir auf der Feder, die im Sonnenlicht im Wind getragen alles Schwere unter mir lässt, begleitet mich schon seit einigen Tagen. Und wann immer ich mich damit verbinde, spüre ich, dass es für diesen Moment etwas leichter wird. Getragen von dem Wind bin ich selber so leicht wie die Feder und kann von oben auf das schauen, was im Alltag so sehr auf den Schultern drückt. Und gleichzeitig kann ich in die Weite schauen. Ich sehe und spüre, dass das Leben so viel mehr ist, als die aktuelle Situation im Alltag.
Alles ist verbunden. Alles ist im Fluss.
Welches Bild steigt in dir auf, wenn du für einige Atemzüge deine Augen schließt? Und wenn es ein heilendes und wärmendes Bild ist, dann halte es fest. Lass es für die nächsten Tage zu deinem Begleiter werden.
Bildnachweis für diesen Beitrag: Eis, Schnee, Feder @ Wolfgang_Hasselmann (pixabay CC-0)