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Gegen das Dunkel hilft Licht

Lesezeit: 3 Minuten

Was fehlt

Wie so oft schreibe ich hier darüber, was mich momentan selber beschäftigt. Und momentan fehlt mir besonders eines: Licht!

Das liegt auch an der Jahreszeit. Draußen ist gerade wenig Licht. Die Sonne geht spät auf und früh unter. Und bei wolkenverhangenem oder regnerischem Wetter wirkt es auf mich, als würde es gar nicht wirklich hell.

Bedrückend

Aber auch durch das, was in der Welt gerade geschieht, habe ich das Gefühl, dass momentan so viel mehr Dunkles und Bedrückendes da ist, als Helles und Leichtes. Menschen sterben im Krieg oder in kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Klimakatastrophe scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Es wirkt auf mich so, dass die meisten Menschen nicht hinschauen wollen, es nicht wahrhaben wollen, dass wir auf eine Situation zusteuern, die sehr viel dramatischer sein wird, als wir es uns vorstellen.

Und ich sehe auch dunkle und schwere Zeiten im Privaten bei Menschen, die mir wichtig sind. Menschen trennen sich, viel zu junge Menschen werden krank und sterben. Wie kann ich in diesen Zeiten Leichtigkeit spüren?

Alles ist gut

Dabei geht es mir persönlich momentan gut, richtig gut sogar. Ich bin glücklich und zufrieden. Ich bin genau dort, wo ich sein möchte. Ich bin im Reinen mit meiner Lebenssituation, habe eine tolle Partnerschaft, zwei Jobs, die mich erfüllen und fordern. Mir geht es körperlich gut, ich bin fitter und beweglicher als in den letzten Jahren. Und dennoch kommen diese dunklen Momente und Zweifel, dass es mir so gut gehen darf.

Es gehört dazu

Versteh mich nicht falsch. Ich bin mir bewusst, dass die dunklen Zeiten genauso zum Leben dazugehören, wie die hellen Zeiten. Ich möchte nicht lamentieren, dass doch bitte alles nur leicht und hell sein soll. Und ich weiß genau, dass niemand zu Schaden kommt, wenn es mir gut geht, dass ich glücklich sein darf.

Aber ich frage mich: Wie gehe ich damit um, dass ich es momentan so erlebe?

Worauf es ankommt

Und mir ist wieder bewusst geworden: Wenn mir im Außen gerade Licht und Zuversicht fehlt, dann kann ich das bemerken, mich vielleicht auch darüber ärgern oder traurig sein. Aber worauf es eigentlich ankommt, ist das Licht in meinem Inneren.

Was lässt mich von Innen heraus strahlen? Was lässt meine Augen leuchten? Gebe ich meinem inneren Licht genug Raum, damit es aus mir heraus strahlt? Oder lasse ich mich saft- und kraftlos auf die Couch fallen und jammere darüber, wie blöd gerade alles ist?

Verlockend

Die Opfer-Rolle ist immer wieder verlockend. Es ist so schön bequem sich im Jammern zu verlieren und die Schuld bei allen anderen oder dem Universum zu suchen. Von der Couch lässt sich auf die gemeine Welt da draußen so wunderbar schimpfen. Und ich kann herrlich passiv bleiben.

Wer kümmert sich?

Aber mein inneres Licht, kann nur leuchten, wenn ich die Verantwortung dafür übernehme. Es ist meine Aufgabe, herauszufinden, was mein inneres Licht zum Strahlen bringt. Und es ist meine Verantwortung, genau das dann auch zu tun.

Denn wenn ich das tue, was meine Augen zum Strahlen bringt, dann sorge ich wirklich gut für mich. Das zu tun, was mich erfüllt, lädt meinen Akku auf, der mich durch die dunkleren Zeiten bringt. Und manchmal, nein sogar ganz oft, ist das nicht das Bequeme. Mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa ist’s bequemer. Aber die Augen leuchten nur dann, wenn ich rausgehe, wenn ich mein Ding mache. Und nur ich kann mein Ding machen. Das kann ich an niemanden auslagern. Nur ich kann mich darum kümmern, dass mein Akku immer wieder aufgeladen wird.

Gerade in Zeiten

Gerade in Zeiten, in denen es draußen dunkler ist – durch das wenige Licht oder all die schweren Themen, die gerade in der Welt sind – ist es um so wichtiger, dass ich mich um mein inneres Licht kümmere.

Damit meine ich nicht den äußerst dämlichen Satz „Wenn sich jeder um sich selbst sorgt, dann ist für alle gesorgt.“ Nicht jeder kann sich jederzeit um sich selber kümmern. Und wenn sich jeder nur noch um sich selber drehte, würde die Welt kalt und jede Verbundenheit und Empathie ginge verloren.

Trage dein Licht nach Außen

Ich meine damit, dass wir alle um so mehr unser Licht nach Außen tragen, je schwerer die Zeiten sind. Und mein Licht trage ich nach Außen, indem ich mich um andere kümmere, in dem ich anderen eine Freude mache. Im Geben erhalte ich.

Ich weiß nicht, was den Unterschied für andere Menschen macht. Was vielleicht aus einem blöden Tag, noch einen guten Tag macht. Vielleicht macht schon die kleine Süßigkeit zum Beginn der Zwischenprüfung, die allen Studierenden ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, einen Unterschied. Vielleicht ist es der Rat, den ich einer Kollegin gebe, die gerade in einer Situation nicht weiter weiß. Oder vielleicht ist es auch, dass ich einfach ein ganzes Wochenende Plätzchen backe, weil Plätzchenduft glücklich macht. Und weil verschenkte Plätzchen gleich zwei Herzen wärmen.

Anzünden

Viele haben gestern oder in den letzten Tagen die erste Kerze am Adventskranz angezündet. Wenn du sie heute oder in den nächsten Tagen anzündest, dann nimm dir einen Moment Zeit und frage dich:

Was bringt mein inneres Licht zum Leuchten?
Wie kann ich etwas mehr Licht in die Welt bringen?

Und dann tu genau das!

 

Danke fürs Lesen

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Kerze, Licht, Schein @ 41330 (pixabay CC-0)

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