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Ich darf ankommen

Lesezeit: 3 Minuten

Nichts zu erzählen

Es gibt nichts, über das ich schreiben könnte. Alles ist gut. Alles läuft. Ich habe spannende Aufgaben. Ich darf lernen und mich entwickeln. Aber ich habe gerade keine Schwierigkeiten. Mein innerer Kritiker ist still. Und ich mache mir im Moment sehr wenig Druck. Ich habe also nichts zu erzählen.

Was ich teile

Sonst teile ich mit dir ja stets gerne, vor welchen Herausforderungen ich gerade stehe. Ich schreibe darüber, was das Leben mir beschert und welchen Weg ich für mich finde. Auf diesem Weg finde ich eine Erkenntnis oder lerne etwas. Manchmal lade ich dich zu einer kleinen Übung oder Meditation ein, die mir in dieser Situation geholfen hat. Aber jetzt steht gerade nichts an. Das Leben ist jetzt gerade leicht.

Es darf leicht sein

Am Freitag habe ich mit einer lieben Freundin telefoniert. Sie fragte, wie es mir geht. Ihr erzählte ich von meinem Mini-Dilemma. „Alles ist gut. Aber worüber schreibe ich am Sonntag meinen Artikel?“ Und in dem Moment ist mir bewusst geworden, was es für ein großes Glück ist, dass es gerade so ist. Mein Leben darf leicht sein.

Genau richtig

Da, wo ich jetzt in meinem Leben stehe, bin ich gerade genau richtig. So vieles von dem, das ich mir vor Jahren vorgestellt und erhofft habe, ist nun in meinem Leben da. Ich habe zwei Jobs, die mich erfüllen. Ich darf lernen, mich ausprobieren und entwickeln. Statt in einem Hamsterrad gefangen zu sein, freue ich mich auf das, was ich gestalten darf. Ich habe viel Glück gehabt.

Glück?

Aber ist es nur Glück, dass ich heute hier stehe? Nein! Es wäre zu einfach, es nur als Glück zu bezeichnen. Glück gehört immer dazu. Aber die Chancen, die das Leben mir bietet, muss ich auch nutzen. Dann kann das, was wir „Glück“ nennen, zu mir kommen.

Die Chancen, einen ganz neuen Job zu machen, bieten sich nicht so oft. Natürlich hatte ich Zweifel. Bedenken hatte ich nicht nur als es darum ging, ob ich an die Fachhochschule in die Lehre wechseln möchte. Sondern meine Zweifel und Sorgen drehten sich immer wieder darum, ob ich das schaffe, ob ich gut genug bin.

Die Sache mit den Türen

Bevor ich in meine beiden neuen Jobs eingestiegen bin, habe ich meinen alten Job zunächst hinwerfen müssen. Ich habe eine Tür zugemacht. Ein Kalenderspruch sagt „Immer, wenn du eine Tür schließt, öffnet sich eine neue.“

Aber diese Tür ist nicht immer sofort zu sehen. Manchmal ist diese Tür, die neue Möglichkeit vielleicht auch in einer anderen Richtung, als ich es vermute. Auf die Chance zu warten, kann sehr beängstigend sein. Es kann auch passieren, dass die nächste Tür, die sich zeigt, noch nicht wirklich passt.

Die Veränderung umarmen

Was mich damals angetrieben und getragen hat, war das Zitat von Georg Christoph Lichtenberg: „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“ Mit diesem Mantra habe ich jede Veränderung, jede Möglichkeit, jede Chance begrüßt. Anders als vorher war die Veränderung keine Bedrohung, sondern sie war der Weg.

Leicht?

Das klingt ziemlich leicht, oder? Das müsstest du doch auch einfach genauso machen können. Es war nicht leicht. Und mein Weg ist nicht dein Weg.

Dennoch bin ich absolut dankbar, dass es so gelaufen ist. Und ich bin stolz, dass ich immer wieder mutig war. Gerade jetzt in diesem Moment bin ich einfach nur glücklich, dass es so ist, wie es ist. Ich erlaube mir, glücklich zu sein. Ich muss mir dieses Glück nicht verdienen. Ich darf es wie ein Geschenk des Lebens annehmen.

Angekommen

Sollte ich es in Wort fassen, würde ich wahrscheinlich sagen: Es fühlt sich für mich gerade so an, als wäre ich angekommen. Und das ist okay. Ich darf ankommen! Ich darf genießen, was jetzt gerade ist. Ich darf stolz darauf sein, wo ich gerade stehe.

Einladen und gehen lassen

Doch ich darf nicht erwarten, dass es so bleibt. Ich darf jetzt nicht festhalten und alles dafür tun, dass es bitte so bleibt. Ich freue mich, wenn es eine Zeit lang weiter leicht bleibt. Ich lade die Leichtigkeit ein, indem ich Zeit draußen in der Natur verbringe und gerade die kleinen Momente genieße.

Und gleichzeitig weiß ich, es wird nicht so bleiben. Und wenn der Zeitpunkt da ist, dann lasse ich die Leichtigkeit wieder gehen. Für den Moment, wenn sich die Dunkelheit und Schwere sich in meinem Leben wieder zeigt, wünsche ich mir, dass diese ebenso annehme, wie jetzt das Helle und Leichte. Denn beides gehört dazu: das Leichte und das Schwere, die Helligkeit und das Dunkel.

Wie sieht es bei dir aus?

Was spürst du gerade in deinem Leben: fühlst du dich leicht und ist dein Leben gerade hell? Oder drückt das Leben dir gerade auf die Schultern und fühlt sich schwer und dunkel an?
Wenn in deinem Leben gerade Leichtigkeit und Helligkeit ist, erlaube dir es zu genießen.
Erlaube dir, dass es gerade leicht ist und du dich frei fühlst.
Erlaube dir, glücklich zu sein.

Kein Hader

Und hadere nicht, wenn es anders wird. Denn es wird wieder anders werden. Wenn es in deinem Leben gerade schwer ist, darfst du ebenso gewiss sein: Es wird sich verändern. Nichts bleibt, wie es ist. Wo heute noch Schwere und Dunkelheit ist, wird es wieder heller und leichter werden.

Darum genieße die Zeiten des Lichts, der Leichtigkeit und der Freiheit. Und vertraue in den dunklen Zeiten, dass das Licht zurück kommen wird. Denn du bist das Licht, auch wenn du es eine Zeit nicht spüren kannst.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Wanderin, Ankommen, Berg @ dreamypixel (pixabay CC-0)

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