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Was du aus einer Krise für dich mitnehmen kannst

Über der Meeresbrandung ist ein Himmel mit Gewitterwolken zu sehen - ein Bild für eine Krise.
Lesezeit: 3 Minuten

Wenn es nur noch ein Thema gibt: die Krise

Dass ich jemals einen Artikel über einen Virus schreibe, hätte ich nie für möglich gehalten. Auch wenn ich mir vorgenommen habe, mich nur einmal am Tag mit Neuigkeiten zum Thema Covid-19 zu versorgen, kreisten meine Gedanken heute sehr viel darum. Es scheint nur noch dieses eine Thema zu geben. Das ist eine Feststellung, kein Urteil darüber. Mir fällt es schwer, mich dem Sog der (sozialen) Medien zu entziehen. Und überraschenderweise scheint es tatsächlich alle paar Stunden neue Informationen zu geben.

Der Wunsch nach Kontrolle

Wir können das, was im Großen und Kleinen geschieht oft nicht steuern. Unser Kopf möchte kontrollieren. Er wünscht sich, die Lage einschätzen und bewältigen zu können. In diesen Tagen merke ich erneut, dass das Gefühl von Kontrolle eine Illusion ist. Dinge geschehen. Ich habe keine Möglichkeit sie zu kontrollieren oder zu beeinflussen. Eine der Besonderheiten dieser Tage ist, dass wir dies alle gleichzeitig erleben.

Wie gehst du damit um? Was bewegt dich gerade? Wie begegnest du deinen Gefühlen, in dieser Situation?

Ich lade dich ein, gerade in der momentanen Zeit der Ungewissheit bewusst mit dir in Kontakt zu gehen. Innehalten und zur Ruhe kommen sind für mich wunderbare Möglichkeiten meinen Kopf leiser werden zu lassen und mit der Stimme meines Herzens in Kontakt zu kommen. Kontakt mit dir selber und deinem Herzen verbinden dich mit dir. Der Ansturm von dem, was im Außen geschieht, wird weniger. Weniger Sturm im Außen führt zu mehr Ruhe im Inneren.

Wovor habe ich Angst?

Bewusst hinschauen

Der bewusste Umgang mit dem, was mich bewegt, war mir in den letzten Tagen sehr wichtig. Beim Meditieren morgens habe ich mir Zeit genommen und in mich hineingehört. Was bewegt mich gerade? Warum bin ich so schnell bereit, meinen eigenen Lebens- und Entfaltungsraum deutlich einzuschränken, während andere in sozialen Medien oder in meinem Umfeld klare Botschaften teilen “ich mache weiter, denn ich tue Gutes”.

Angst vor der Krise?

Das, was in mir ist, fühlt sich nicht wie Angst an. Denn ich habe keine Angst in dieser Krise, mich anzustecken. Das wird passieren oder nicht passieren. Dennoch sind da Sorgen. Mein Vater ist 84 Jahre alt und war vor drei Wochen mit einer schweren Bronchitis im Krankenhaus. Seine Lunge ist stark geschädigt und sein Immunsystem ist nicht zuletzt durch die aktuelle Krankheit angeschlagen. Sollte er sich mit Covid-19 anstecken, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit daran sterben.

Die Liebe kommt im Mantel der Angst

In der Meditation ist mir klar geworden: doch, da ist Angst. Aber hinter dieser Angst steht die Liebe. Ich möchte mit allem, was geht, verhindern, dass er oder meine Mutter sich anstecken. Und so wie meine Eltern alt sind und zu den sogenannten Risikogruppen gehören, geht es vielen Menschen. Auch für diese Menschen ist es mir wichtig, das zu tun, was mir möglich ist.

Deine Chance in der Krise

Eine der großen Chancen in einer Krise ist für mich, dass ich erkenne, was mir wichtig ist. Mein normales Funktionieren wird ausgeschaltet. Ich befinde mich in einer Ausnahmesituation. Und jetzt liegt es an mir, wie ich mit dieser Situation umgehe. Wie bewusst setze ich mich mit dem, was in mir ist auseinander? Welcher Qualität gebe ich Raum? Gehe ich in die Angst, sehe ich die Begrenzung, die auf uns alle in den nächsten Wochen zukommt oder gehe ich in Verbindung mit dem, was in mir ist? Habe ich den Mut, hinter die Angst zu schauen?

Hast du den Mut gerade jetzt den Kontakt mit deinem Herzen zu suchen?

  • Was beschäftigt dich?
  • Was macht dir Sorgen?
  • Was fällt dir gerade schwer?

Stell dich deinen Gefühlen

Dich diesen Gefühlen zu stellen, ist oft nicht einfach. Doch du wirst belohnt. Hinter den vermeintlich ’negativen‘ Gefühlen steckt eine große Chance. Das bist auch du. Du bist nicht nur deine Freude und Leichtigkeit, auch die dunkle Seite gehört zu dir. In Kontakt mit diesen Aspekten in dir zu gehen, stärkt deine Verbundenheit mit dir selber. Es lässt deine Wurzeln in die Erde wachsen, die dich trägt. Denn zum Wachsen gehört die Sonne und der Regen. Du verstärkst dein Ja zu dir – im Guten wie im Schlechten: Ja, das ist mein Leben. Ja, das sind meine Gefühle. Und ich nehme sie jetzt an.

Entdecke die Liebe

Und vielleicht geht es dir so wie mir: Hinter deiner Angst und deinen Sorgen wartet die Liebe auf dich. In der Krise die Liebe zu entdecken klingt seltsam, ist es aber gar nicht. Das Oberflächliche verliert zurzeit an Einfluss und Bedeutung. Lass zu, dass Tiefe in deinem Leben an Raum gewinnt. Denn nur dort, wo Tiefe Raum hat, kann Fülle entstehen. Und deswegen bist du hier: um ein Leben in Fülle zu erleben.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Meer, Gewitterhimmel, Sturm © Free-Photos (pixabay CC-0)

2 Kommentare

  1. Andrea Brinker

    Guten Morgen. Deine Worte treffen genau das was ich gerade empfinde, wie ich versuche mit der Situation umzugehen. Wenn ich mich meinen Gefühlen stelle, diese Krise auch für Wachstum nutze dann kann ich ein Gewinn für die Gemeinschaft sein. Die Menschen unterstützen, die das vielleicht gerade noch nicht können und in Angst und Panik leben. Danke für deine Worte, die ich gerne Teile, damit immer mehr Menschen sich auf den Weg zu sich und ihrer Liebe machen.

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