Ein Glückskind
Wann hattest du zuletzt das Gefühl, so wie es jetzt in diesem Moment ist, ist es genau richtig?
Bei mir ist dieser Moment nicht lange her. Ich lief im Büro über den Gang und ein Glücksgefühl durchströmte mich: Ich bin ein Glückskind, dass ich so tolle Aufgaben übernehmen darf. Ich habe zwei ganz unterschiedliche berufliche Herausforderungen, die mir beide viel Spaß machen. Was habe ich für ein Glück!
Alles passte in diesem Moment. Ich habe den Zauber des Jetzt erlebt.
Immer und überall
Ich brauche keinen besonderen Ort, muss nicht auf der Spitze eines Berges stehen oder den Sonnenuntergang bewundern. Das Gefühl ‘alles ist gut und richtig, so wie es jetzt gerade ist’, braucht keine besonderen Umstände. Ich bin überzeugt und habe es selber erlebt, dass dieses Gefühl immer und überall entstehen kann. Anders als ich früher dachte, hängt das Gefühl zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein nicht an den Umständen, sondern an meiner inneren Ausrichtung und Bereitschaft.
Was brauche ich dafür, dass ich den Zauber des jetzt erlebe?
Stille in den Gedanken
Mein Kopf muss für diesen Moment still sein. Das fällt ihm schwer, denn eine der Aufgaben unseres Verstandes ist es, uns vor Schaden zu bewahren. Er möchte mögliche Probleme erkennen und entsprechende Strategien zur Lösung entwickeln. Daher ist es für viele Menschen Normalzustand, dass ein Gedanke durch den nächsten direkt abgelöst wird. Wenn in meinem Kopf ein Dauerfeuer an Gedanken ist, hat es der Zauber des Moments schwer. Erst wenn für einen Moment eine Stille von Gedanken eintritt, kann dieses Gefühl entstehen.
Offene Tür
Und wenn der Kopf still ist, fällt es mir leichter, mein Herz zu öffnen. Ich brauche ein offenes Herz. Dort ist das Zentrum meiner Gefühle. Und ohne ein offenes Herz kann kein Gefühl der Verbundenheit oder des Glücks entstehen. Durch die Tür des Herzens kommt das Gefühl der Verbundenheit.
Mein ‘Ja’
Und dann muss ich ein Gefühl des Glücks in mir auch zulassen. Wenn im Jetzt ein Gefühl der Wohligkeit, der Wärme und des Strömens in meiner Brust entsteht, ist es wichtig, ja zu diesem Gefühl zu sagen. Es ist in Ordnung, dass ich jetzt glücklich bin.
Aber …
Natürlich habe auch ich Sorgen und Herausforderungen zu bewältigen. Ja, jetzt in dieser Sekunde ist alles gut, aber … was ist morgen? Hast du das schon erledigt? Wirst du dies schaffen? Der Kopf möchte denken und aufpassen. Der Drang ist groß, zurück in den Kopf zu gehen und zu bewerten, ob es im Moment wirklich so wunderbar ist, oder mich zu fragen ‘darf ich jetzt überhaupt glücklich sein?’.
Lass die Gedanken nicht zu
Auch wenn der Sog der Gedanken groß ist, habe ich diese Gedanken für einen Moment nicht zugelassen. Ich habe mich ganz auf das spontane Glücksgefühl in meinem Herzen konzentriert, während ich im Büro einfach nur auf dem Gang unterwegs war. Mein Herz hat für diesen Moment die Führung übernommen und mein Kopf hatte für einige Atemzüge Sendepause. Ich habe mir die Erlaubnis gegeben, jetzt glücklich zu sein.
Eine Tür zum ‘Jetzt’
So spontan und überraschend dieser Moment für mich war, kann ich ein Umfeld schaffen, in dem das Glück öfter einen Weg in mein Herz findet. Eine Tür zu einem dieser Momente ist die Dankbarkeit. Wofür bin ich jetzt gerade dankbar? Ich war in dem Moment so dankbar, dass ich zwei so tolle Aufgaben habe, für die ich Geld bekomme. Und ich war dankbar, dass ich die Dankbarkeit so stark spüren konnte. Denn sie öffnet mein Herz und macht es weit und weich, dass die Freude und das Glück ungehindert fließen können. Und wenn mein Herz so offen ist, fällt es mir ganz leicht, den Kopf hinten anzustellen. Er bekommt früh genug wieder Raum.
Es könnte nicht besser sein
Kennst du so ein Gefühl, das jetzt gerade in diesem Moment alles passt? Ein Gefühl, dass es nicht besser sein könnte?
So wie mein Kopf beim Aufschreiben jetzt denkt ‘es könnte immer besser sein’, geht es deinem Kopf vielleicht auch. Der Unterschied ist: in so einem ‘Jetzt-Moment’ hat dein Kopf Sendepause. Und das Herz vergleicht nicht. Es schaut nicht auf das, was fehlt, sondern es genießt was jetzt ist.
Diese Momente wertschätze ich sehr. Für einen Moment fehlt nichts. Es müsste nichts besser sein. Es braucht nichts verändert zu werden. Und das ist für mich eine sehr wertvolle Qualität und ein sehr besonderer Moment: ein Moment, in dem ich nichts zu machen brauche, alles ist da. Und vielleicht ist das ein Moment größter Klarheit.
Bildnachweis für diesen Beitrag: Start, Start-Up, Notizbücher © StartupStockPhotos (pixabay CC-0)
Thanks a bunch! This a outstanding web-site.