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7 Tipps, die deinen Montag zu einem guten Tag machen

Die Sonne geht über einem Gerstenfeld auf - ob Montag oder Freitag.
Lesezeit: 3 Minuten

Die „Anti“-Inspiration

Vor einigen Wochen habe ich bei Twitter einen Beitrag gelesen, der mir sieben Tipps für einen guten Montag versprach. Was ich dort las, war für mich aber alles andere als Wege für einen guten Montag. Als guter Start in den Montag wurde z. B. empfohlen im Bett zu bleiben, nicht zur Arbeit oder zur Schule zu gehen und in Urlaub zu fahren.

Ersticktes Schmunzeln

Mein Schmunzeln hat noch nicht einmal meine Mundwinkel erreicht. Aussagen, wie diese treffen mich, weil ich weiß, dass für viele Menschen der Montag ein schwerer Tag ist. Sie müssen sich erneut ihrem Alltag stellen, der sie nicht erfüllt. Sie stecken vielleicht in einem Job, der sie herunterzieht, in dem sie sich überfordert oder unterfordert fühlen oder wohl möglich gemobbt werden.

Erinnerung

Ich erinnere mich an die Zeiten, in denen mich diese Schwere heruntergezogen hat, und das schon Samstagabend. Die Anforderungen in meinem Job erschienen mir erdrückend und der Sonntag war schon durch Sorgen und sich drehende Gedanken geprägt. Diese Zeiten waren zum Glück nicht sehr lang, da ich für mich Wege fand, am Wochenende abzuschalten und so auch die nötige Erholung zu finden. Den Blues am Sonntagabend oder die Schwere am Montagmorgen begleitete mich länger.

Die erschreckende Normalität

Tipps wie oben beschrieben oder Sprüche, die das Wochenende als die Lösung zur Woche stilisieren, bieten eine kleine Flucht. Meine Gedanken können auf eine Reise gehen, die das Positive in den Fokus rückt. Auf der anderen Seite gefällt mir nicht, dass es als normal hingestellt wird, dass die Arbeitszeit eine Qual ist und das Leben nur am Wochenende oder im Urlaub stattfindet.

Meine tiefe Überzeugung ist, dass das Leben immer jetzt stattfindet, also auch am Montagmorgen – und nicht erst wieder am Freitagnachmittag.

Sieben Tipps, die wirklich helfen

Wenn ich liegen bleibe oder ständig vom Urlaub träume, verweigere ich mich dem Leben. Ich vermeide in dem Moment vielleicht die Situation auf der Arbeit, aber ich vermeide auch das Leben. Denn mein Leben findet jetzt statt! Damit ich nicht mehr vor dem jetzt flüchten muss, ist es nötig, dass es anders wird.

Hier meine sieben Tipps für einen guten Montagmorgen:

  1. Tue, was du liebst, was dich erfüllt

    Wenn du beruflich (noch) nicht eine erfüllende Tätigkeit hast, dann tue in deiner Freizeit etwas, das dich erfüllt. Serien bei Netflix schauen und bei Instagram oder Facebook surfen stimuliert dein kurzfristiges Belohnungszentrum. Deswegen ist es reizvoll, sich dem hinzugeben. Aber Erfüllung findest du dort nicht. Erfüllung findest du, wenn dein Herz sich mit Freude füllt. Mit oder für andere etwas zu tun, ist oft ein Aspekt, der dich die Fülle des Lebens intensiver spüren lässt.

  2. Finde Sinn in dem, was du tust

    Nicht jeder kann (sofort) seinen Beruf wechseln. Ich glaube, dass viel mehr Menschen ihren Job bei einer anderen Firma, die besser zu den eigenen Werten passt, machen könnten. Viele könnten auch eine ganz andere Tätigkeit machen, etwas, das sie als erfüllender erfahren. Nicht jeder kann oder will diese Veränderung.

    Wichtig ist, dass du Sinn fühlst in dem, was du tust. Welche Aspekte in deiner jetzigen Tätigkeit haben für dich einen Sinn? Die Tätigkeit als Sachbearbeiter beim Finanzamt kannst du als sehr erfüllend erleben. Du bearbeitest kompetent und fair Steuererklärungen und hilfst Menschen bei Rückfragen freundlich weiter. Bei deinen Aufgaben als Bäckereifachverkäuferin macht es dir Freude, den Menschen ein Lächeln zu schenken und ihnen so einen freundlichen Moment im Laufe des Tages zu geben. Ich bin überzeugt, dass jeder in seinem Tun einen Sinn finden kann.

  3. Erkenne und wertschätze deinen Beitrag

    Egal wie dein Alltag aussieht, du machst einen Unterschied. Du leistest einen wichtigen Beitrag. Die Welt wäre ohne dich nicht die Welt, die sie ist. Du bist wertvoll. Erkenne und wertschätze das.

  4. Erlaube dir, dich als Teil des großen Ganzen zu sehen

    Früher kamen mir oft Gedanken wie „wer bin ich schon?“ oder „was macht es für einen Unterschied, ob ich da bin“. Drehe diese Sicht um: Du bist ein wichtiger Teil des großen Ganzen. Du bist Teil der Schöpfung, du bist Teil der Nachbarschaft, du bist Teil deiner Familie. Achte weniger auf das Trennende, sondern nimm dich als verbunden wahr.

  5. Starte mit Zeit für dich, gerade am Montag

    Starte in die Woche, in jeden Tag mit Zeit für dich. Mache morgens Sport oder nimm dir einige Minuten der inneren Einkehr und meditiere. Es muss keine lange Zeit sein. Fünf oder zehn Minuten nur für dich und mit dir lassen dich anders in den Tag starten. Mit welchem Gefühl startest du in den Tag, wenn du einige Minuten in den Himmel schaust, statt auf den Bildschirm deines Handys?

  6. Bereite deinen Start in die Woche vor

    Um einen guten Montag zu haben, hilft es mir, mich auf den Tag vorzubereiten. Ordnende Gedanken helfen mir, den Start in die Woche zu strukturieren. Ich frage mich: Was steht diese Woche an? Was möchte ich erledigen? Wann müsste ich morgens losfahren, ohne gehetzt zu sein? Inzwischen habe ich für mich gelernt, dass ich lieber auf 15 Minuten Schlaf verzichte, dafür aber ohne Hetze und Stress den Tag beginne.

  7. Starte und lebe den Tag im Bewusstsein: Das ist ein Tag DEINES Lebens

    In Zeiten, in denen ich mehr Schwere als Leichtigkeit im Alltag erlebt habe, wollte ich, dass der Tag möglichst schnell vorbeigeht, damit das Wochenende oder der Urlaub oder ein leichteres Leben kommt. Dabei habe ich vergessen, dass jeder Tag ein Teil meines Lebens ist. Beim Meditieren morgens starte ich mit dem Satz „dieser Tag erfüllt mein Leben“. Damit verdeutliche ich mir, dass dies ein weiterer wertvoller Tag in meinem Leben ist. Mein Leben findet heute statt. Mit diesem Bewusstsein fällt es mir leichter, Qualitäten in mein Leben einzuladen, die ich schätze, wie z. B. Leichtigkeit, Freude, Zufriedenheit.

Ein Weg, der sich lohnt

Die sieben Aspekte gelten nicht nur für Montage, sie gelten jeden Tag. Das ist kein leichter Weg. Den Sinn in meinem Tun zu finden, war eine der größten Herausforderung für mich. Aber ich spüre jeden Tag, dass es sich lohnt. Sätze wie „Hoch die Hände, Wochenende“ oder „Thank god its Friday“ sprechen mich nicht mehr an. Es gibt so viele tolle Tage in meinem Leben. Ob es Montag oder Samstag ist, hat für mich keine sehr große Bedeutung mehr. Und das wünsche ich dir auch!

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Gerstenfeld, Weizen, Ernte © kangbch (pixabay CC-0)

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