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Done is better than perfect – komm ins Tun!

Grüne Flüssigkeit perlt auf einer grünen Oberfläche - es muss nicht immer alles perfekt sein.
Lesezeit: 2 Minuten

Die Perfektionismus-Falle

Gut reicht nicht. Es muss schon sehr gut sein. Aber eigentlich reicht auch das nicht. Es muss besser als sehr gut sein. Perfekt wäre wichtig. Aber perfekt kriege ich nicht hin. Wenn ich nur noch etwas mehr Zeit habe, dann komme ich auf jeden Fall näher an perfekt heran.

Noch nicht einmal bewusste Gedanken

So ähnlich habe ich früher gedacht. Jedoch war mir dies nicht bewusst. Ich habe mich selber nicht reflektiert und nicht erkannt, dass ich in der Perfektionismus-Falle saß. Getrieben von der inneren Überzeugung, dass ich nicht gut genug bin, war auch alles, was ich machte, nicht gut genug. Es müsste noch besser sein, denn es ist noch nicht perfekt. Solange mir die Treiber meines Handelns nicht bewusst waren, konnte ich mich nicht selber enttarnen. Das Streben nach Perfektion war Teil von mir – und auch Teil meines Erfolges.

Ein hoher Preis

Alles stets perfekt machen zu wollen, hat einen hohen Preis. Auf der einen Seite kostet es sehr viel Zeit. Jede Präsentation und jede Tabelle habe ich mit Akribie und einem 100%-Ziel erreicht. In Gesprächen mit Kollegen oder Mitarbeitern habe ich sogar Sätze gesagt wie „Das ist okay. Können wir so lassen. Es ist auf 98 %“. Und wenn es noch nicht auf gefühlten 98 % war, habe ich die Präsentationen meiner Mitarbeiter noch überarbeitet, denn es reichte noch nicht.

Auf der anderen Seite kostete mich mein Perfektionismus meine Zufriedenheit. Mit 98 % war ich nämlich nicht wirklich zufrieden. Denn es fehlten ja 2 % zum perfekten Ergebnis. Nach einer erfolgreichen Präsentation vor einer großen Gruppe analysierte ich stets als erstes, was ich nächstes Mal besser machen kann. Ein Gefühl der Zufriedenheit mit meiner Leistung hatte ich selten.

Die andere Seite der Medaille

So sehr ich unter meinem Streben gelitten habe, habe ich ihm auch viel zu verdanken. Dass als negativ wahrgenommene Glaubenssätze auch eine positive Seite haben, wird oft vergessen. Ohne meinen Leistungswillen und Drang nach Perfektion, hätte ich vieles in meinem Leben nicht erreicht. Ich habe viel erreicht, eine gute Karriere gemacht und unglaublich viel gelernt. Ohne diesen Glaubenssatz wäre ich heute nicht die, die ich bin. Und die ich bin, bin ich gerne. Daher kann ich einem negativen Glaubenssatz wie „ich bin nicht gut genug“ auch etwas Positives abgewinnen.

Perfektionismus als gute Ausrede

Gleichzeitig steht mir dieser Glaubenssatz und der Perfektionismus auch am meisten im Weg. Er ist einer der Bremser, der mich Wenn-Dann-Falle tappen lässt. Ich bremse mich selber, weil ich

… zu wenig Erfahrung habe,
… es nicht gut genug ist,
… andere es besser können.

Weil es noch nicht perfekt ist und vermeintlich nicht ausreicht, bleibe ich stehen. Wenn ich ehrlich zu mir bin, sind diese Gründe Ausreden, den nächsten Schritt nicht zu gehen. Ich bleibe in der Komfortzone.


„Wer handelt, macht Fehler.
Aber wer nicht ins Handeln kommt,
macht den größten Fehler.
Er verpasst das Leben.“


Komm in die Gänge

Kennst du auch Gründe dieser Art, die dich daran hindern, den nächsten Schritt zu machen? Wo bist du nicht ehrlich zu dir und versteckst dich hinter Glaubenssätzen oder alten Annahmen, statt weiterzugehen? Für was fehlt dir anscheinend die Kraft, die Erfahrung, das Geld, die Fähigkeiten, … dass du besser erst gar nicht anfängst?

Bei mir ist es die Perfektion, mit der ich mir Ausreden bauen kann. Mein Mantra, um den nächsten Schritt zu machen, ist daher:
Done is better than perfect!
Erledigt ist besser als perfekt!

Welches Mantra passt auf deine Selbstillusion aus Ausreden?
Wenn dir kein Mantra einfällt, dann gebe ich dir eins: Machen, machen, machen! Komm ins Tun, sonst verpasst du das Leben.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Schreibtisch, Farbe, Freizeit © moshehar (pixabay CC-0)

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