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Der FOMO-Effekt – Was hast du Angst zu verpassen?

Lesezeit: 3 Minuten

Kennst du FOMO?

FOMO ist die Abkürzung für „Fear of missing out“, also die Angst etwas zu verpassen. Diese Abkürzung wird insbesondere im Zusammenhang mit sozialen Medien verwendet. Wenn ich nicht ständig online bin, verpasse ich womöglich wichtige Nachrichten, einen neuen Trend oder Nachrichten von Freunden oder Bekannten. Getrieben von der Angst, etwas zu verpassen, sind Menschen noch viel öfter online und checken soziale Medien häufiger.

Dieses Gefühl, man könne etwas Wichtiges oder Interessantes verpassen, verursacht z.B. ein Gefühl der Unruhe bis hin zu Angst, abgehängt zu werden. Die Auswirkungen können bis hin zu erhöhtem Stress oder Schlafstörungen gehen.

Möglichst viele Klicks

Der FOMO-Effekt wird von Medientreibenden noch verstärkt werden. Überschriften werden bewusst so formuliert, dass sie vor allem viele Klicks generieren. Manchmal haben die Überschriften mit der eigentlichen Aussage eines Artikels gar nicht so viel zu tun. Sie werden absichtlich reißerisch formuliert, damit möglichst viele Menschen darauf klicken.

Vielen Menschen ist diese Angst, dass sie etwas verpassen könnten, wenn sie nicht regelmäßig online gehen, vielleicht gar nicht bewusst. Aber die Häufigkeit, wie wir soziale Medien oder Inhalte in Kanälen konsumieren, nimmt insgesamt zu.

Verführerisch

Warum ist es für uns so verführerisch, in sozialen Median unterwegs zu sein? Auch wenn du bei dir selber den FOMO-Effekt nicht beobachtest, kennst du vielleicht auch Zeiten, in denen du dich durch Inhalte klickst und gar nicht merkst, wie viel Zeit vergeht. Mir passiert das immer wieder mal. Hinterher ärgere ich mich, weil ich so viel Zeit damit verbracht habe, Inhalte zu lesen, die nichts mit mir und meinem Leben zu tun haben. Ich fülle meinen Kopf mit den Bildern und Geschichten anderer. Und viel zu oft, sind das keine schönen Bilder oder Geschichten.

Fast alle aktuellen sozialen Netzwerke und Dienste funktionieren nach den Prinzipien der digitalen Aufmerksamkeit. Sie sind so konzipiert, dass immer mehr Zeit in Social Media verbracht wird, als ursprünglich geplant. Beim Surfen in sozialen Medien wird das Belohnungszentrum aktiviert. Viele Aktivitäten im Netz machen Spaß und sind entspannend – das heißt, sie wirken belohnend. Und das fühlt sich gut an. Und viel zu oft denke auch ich „nur noch diesen Post lesen“, denn der nächste Stimulus ist nur einen Klick oder ein Scrollen entfernt.

Mit Abstand

Wenn ich wie jetzt beim Schreiben mit etwas Abstand auf meinen Medienkonsum schaue, schüttle ich fast den Kopf über mich. Warum verbringe ich so viel Zeit im Internet?

Schaue ich auf mein Leben, müsste meine FOMO sich doch um ganz anderes drehen, als die nächste Schlagzeile und den nächsten Post in sozialen Medien. Die wirklich wichtige Fear of missing out, also meine Angst etwas zu verpassen, sollte doch mein Leben ins Visier nehmen.

Was möchte ich in meinem Leben nicht verpassen?
Was möchte ich erleben, das so wichtig ist, dass ich mich auch in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren noch daran erinnere?

Auf den Weg machen

Das Belohnungszentrum schaut leider immer nur auf den kurzfristigen Kick. Was kann ich jetzt machen, um mich genau jetzt sofort gut zu fühlen? Aber wirklich wichtig ist das, was wir für die kurze Ablenkung tun i.d.R. nicht.

Für die langfristige Zufriedenheit und wirkliches Glück brauche ich mehr als den schnelle Kick im Belohnungszentrum. Dazu muss ich mich auf den Weg machen und herausfinden, was mir wirklich Freude bereitet. Während ich nämlich im Internet auf die nächste Schlagzeile klicke, verpasse ich das, was mein Leben wirklich ausmacht: Lebendigkeit und Verbundenheit.

Kennst du die Antwort auf die Fragen:

  • Wann spürst du dich lebendig?
  • Wann fühlst du dich verbunden?

Wenn du die Antwort auf diese Fragen nicht kennst, dann könntest du Angst spüren, etwas zu verpassen. Denn was wir wirklich suchen, ist ein Leben in Fülle und Lebendigkeit, verbunden mit anderen.

Weißt du?

Weißt du, wie du dich auf den Weg zu einem Leben in Fülle machst? Kennst du für dich den Weg in die Lebendigkeit? Wenn nicht, dann lade ich dich ein, dich auf den Weg zu machen, z.B. mit Texten hier auf Mut-zur-Stille oder mit Zeit nur für dich bei den Meditationsabenden.

Stell dir einmal vor, dein 80. Geburtstag steht vor der Tür. Auf was für ein Leben möchtest du am Morgen deines großen Tages zurück schauen? Was wird auch dann noch wichtig sein?

Und dann frage dich: Worauf möchte ich heute meine Energie geben? Womit möchte ich heute meine Zeit verbringen?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Blume, Baumstamm, Zeit © Ri_Ya (pixabay CC-0)

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