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Hast du schon gefragt?

Ein Ruderboot liegt auf einem ruhigen See bei Sonnenaufgaben.
Lesezeit: 2 Minuten

“Du kannst kein Ja bekommen, wenn du nicht fragst.”
Gary Vaynerchuk

Leben ohne Lebendigkeit

Es gab Zeiten, in denen schien das Leben an allen Stellen “Nein” zu mir zu sagen. Ich hing in einem Job, in dem ich keinen Sinn gesehen habe. Trotzdem habe ich so viele Stunden gearbeitet, wahrscheinlich vor allem, damit ich von meiner Chefin gemocht werde. In der Partnerschaft wusste ich, dass ich in einer Sackgasse stecke. Ich wusste, die Beziehung würde nicht dorthin führen, was ich mir wünschte. Alle Lebendigkeit war aus meinem Leben verschwunden.

Das Praktische an der Opferrolle

Warum war das Leben so ungerecht zu mir? Hatte ich denn kein Glück verdient? Je länger meine Lebenssituation anhielt, desto enger wurde die Spirale, in der ich mich um meine Unzufriedenheit drehte. Alle um mich herum schienen glücklich zu sein, nur mein Leben schien in einer Sackgasse zu stecken. Ich habe mich selbst als Opfer gesehen.

Das Praktische an der Opferrolle war, dass ich passiv bleiben konnte. Als Opfer wird man der eigenen Sicht auf das Leben am besten gerecht, wenn man möglichst nichts unternimmt und die Gedankenspirale über die Ungerechtigkeit der Welt verstärkt.

Warten

Ich habe darauf gewartet, das mein Leben endlich losgeht. Doch nichts geschah. Ich habe kein “Ja” vom Leben bekommen. Egal womit ich die Leere in mir füllen wollte, Serien, Shopping oder Sport, das Loch in mir blieb. Ich wusste es muss mehr geben, als ich erlebte. Aber ich wusste nicht, wie zu diesem “mehr” gelangte.

Was ich übersehen hatte: Ich habe das Leben nicht wirklich gefragt, damit ich ein Ja bekommen konnte. Ich habe die Situation hingenommen, wie sie ist. Am Montag auf das Wochenende gewartet und mich mit Liebesfilmen ein eine Märchenwelt geträumt, in der der Prinz an die Tür klopft.

Auf dem Weg, zu fragen

Um ein Ja vom Leben zu bekommen, muss ich fragen. Und fragen kann ich nicht von der Couch aus. Um dem Leben eine Frage zu stellen, muss ich rausgehen. Es ist nötig, dass ich selber in Bewegung komme. Nur, wenn ich aufstehe und dem Leben entgegengehe, kann ich meine Frage stellen. Und erst wenn ich mich auf dem Weg in Richtung Leben mache und nah genug herankomme, kann ich auch seine Antwort hören.

Wo ich das Leben gesucht habe

Da ich das Leben lange nur flüchtig getroffen hatte, brauchte es eine gewisse Zeit, bis ich es wieder gefunden hatte. Raus gehen und das finden, was mein Herz zum Singen bringt, war mein Weg. Auf diesem Weg habe ich wunderbare Momente erlebt, die mein Herz nach und nach wieder geöffnet haben. Durch Yoga und regelmäßige Zeit an der frischen Luft habe ich meinem Körper wieder Wertschätzung und Achtsamkeit meinem Körper gegenüber entgegengebracht. Mein Herz hat sich mit Freude gefüllt beim Singen von Mantren. Und meine verloren geglaubte Kreativität habe ich im Malen wieder gefunden. Mit allem Neuen, was ich ausprobiert habe, habe ich wieder Lebendigkeit und Abenteuer in mein Leben gelassen.

Nur wenn wir fragen…

Und das Tollste daran ist: als ich auf das Leben wieder zugegangen bin, hat sich auch das Leben mir wieder zugewandt. Ich habe dem Leben Fragen gestellt, indem ich rausgegangen bin und mich auf die Suche gemacht habe, was mein Herz zum Singen bringt. Nicht mit allem, was ich gemacht habe, habe ich ein Ja bekommen, nicht alles ist noch Teil meines Lebens. Aber als ich anfing das Leben zu fragen, konnte ich erst wieder ein “Ja” bekommen.

… bekommen wir eine Antwort

Bist du schon unterwegs und gehst dem Leben entgegen, um ihm deine Frage zu stellen? Oder wartest du noch, dass das Leben von alleine zu dir kommt?

Vergiss nicht: nur wer fragt, kann ein Ja bekommen. Und um zu fragen, gilt es raus zu gehen. Also geh dem Leben entgegen. Es wartet schon auf dich!

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Sonnenaufgang, Boot, Ruderboot © quangle (pixabay CC-0)

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