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Höre nie auf ein Suchender zu sein

Eine Kinderhand nimmt ein rotes Herbstblatt aus einer Pfütze - ein Suchender für die Wunder des Alltags.
Lesezeit: 2 Minuten

Erschöpft

Es ist unglaublich anstrengend etwas Wichtiges verloren zu haben. Die Gedanken kreisen ständig darum, wo es sein könnte. Auch wenn es ein endgültiger Verlust ist, kommen die Gedanken oft nicht zur Ruhe. Und die Gefühle wechseln von tiefer Trauer, zu Verzweiflung, zu es wird schon werden, zurück zur Trauer. Warum soll ich dann eine Suchende bleiben? Das ist verdammt anstrengend. Ich bin erschöpft und möchte nicht mehr suchen, sondern ankommen.

Stillstand

Dabei ist Ankommen eine Illusion. Ich werde nie wirklich ankommen. Denn Ankommen ist Stillstand. Das Leben hier ist aber Lebendigkeit, es ist Bewegung und stetige Veränderung.

Natürlich gibt es Momente oder Zeiten, die stetiger sind, in denen die Veränderung weniger offensichtlich ist. Aber falle nicht auf die Illusion herein, dass es nun immer so bleiben wird. Das kann und wird es nicht. Ein Leben ohne Veränderung wäre, als würde die Erde aufhören sich zu drehen.

Weich oder starr?

Gerade in Zeiten, in denen alles vermeintlich ideal läuft und alles so bleiben könnte, ist es wichtig, die Veränderung zu begrüßen. Bleibe biegsam und weich. Wenn du beginnst, es genau so festhalten zu wollen, wirst auch du fest. Statt der Weichheit, die Neues als Teil des Lebens begrüßt, kann eine Starre entstehen. Statt wie zuvor sich elastischen zu biegen, kann das Starre brechen.

Veränderung begrüßen

Veränderungen zu begrüßen, kann sogar Spaß machen, wenn das Neue gewollt ist. Auch wenn es überraschend ist, aber sich schnell als etwas Gutes zeigt, gelingt mir das leicht. Viel schwerer ist es, bei Veränderungen, die ich am liebsten rückgängig machen würde. Vielleicht kann ich es heute noch nicht fühlen und der nächste Satz kommt nur aus meinem Kopf, aber ich bin überzeugt: Der Weg für ein lebendiges Leben voller Fülle braucht immer die Akzeptanz der Veränderung.

Das offene Herz des Suchenden

Und nicht nur das. Es ist sogar wichtig, selber immer wieder Veränderungen zu suchen. Neues geschieht, ob du es willst oder nicht. Aber als Suchender und Suchende bist du auf deinem Weg wie ein Kind, das Neuem mit offenen Armen und offenem Herzen begegnet. Und nur ein offenes Herz kann berührt werden.

Gerade die unerwarteten Begegnungen und Erlebnisse sind oft die Momente, in denen Seelen sich begegnen und für einen Moment in einem ähnlichen Takt schwingen. Das erlebe ich nicht nur mit Menschen, die mir nah sind. Auch mit Fremden gibt es diese kurzen Momente, manchmal nur einige Atemzüge, in denen die Seelen sich begegnen. Dies kann nur geschehen, wenn es mir gelingt ein offenes Herz zu haben.

Neue Wege und Beständigkeit

Es gibt Phasen im Leben, da ist mein Mut für neue Wege sehr groß. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mich beruflich neu orientiert. Auch heute schaue ich noch manchmal auf die Zeit zurück und denke: scheiß die Wand an, du warst echt verdammt mutig.

Und es gibt Phasen im Leben, da brauche ich die Beständigkeit. Da scheint die Kraft für Neues zu fehlen. Da ist schon das Bekannte anstrengend und erschöpfend. Und es ist okay, dass es so ist. Aber ganz wichtig ist: Kommt der Impuls der Suchenden in mir wieder, darf ich ihn nicht klein reden. Ich darf nicht aus Gewohnheit oder Trägheit im Alten verharren, wenn der Impuls für neue Wege kommt.

Atemholen und die Komfortzone verlassen

Zeiten der Beständigkeit sind wichtiges Atemholen. Daran ist nichts auszusetzen. Aber wenn ich meinen Impuls, wieder etwas Neues in mein Leben zu holen, ignoriere, verneine ich den natürlichen Fluss des Lebens.

In der Komfortzone der vermeintlichen Sicherheit erlebe ich keine Lebendigkeit.
In der Komfortzone des gewohnten Alltags erlebe ich keine Abenteuer.
In der Komfortzone, die ich meine kontrollieren zu können, wird mein Leben immer kleiner und enger.

Dabei will ich Weite und Tiefe für mein Leben. Ich wünsche mir Lebendigkeit und Fülle. Und dafür muss ich eine Suchende sein, die mit offenem Herzen dem Leben begegnet. Auch wenn Verlust und Schmerz zu dem Weg eines offenen Herzen dazu gehören, so gehört dann auch berührt Sein, Tiefe und Lebendigkeit dazu.

 

Bist du ein Suchender, bist du eine Suchende?

Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?
Wann hast du zuletzt etwas Neues selber herbeigeführt?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Herbst, Hand, Blätter @ JenniferStr (pixabay CC-0)

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