Die Himmelstür
Wann hast du zuletzt an die Himmelstür geklopft? Damit meine ich nicht ein Bild für das Ende des Lebens, wenn deine Reise in diesem Körper zu Ende geht. Sondern ich meine die Verbindung mit dem Himmel: mit dem Himmel im Außen und mit dem Himmel in dir. Denn ich bin überzeugt, dass du und ich jederzeit mit dem Himmel verbunden sind. So wie wir auch miteinander verbunden sind, auch wenn wir es nicht immer spüren.
Was soll das sein?
Der Himmel in mir: Was soll das sein? Ich weiß nicht, ob du dieses Gefühl kennst. Es gibt Momente, in denen ich eine Verbundenheit spüre. Mein Herz ist größer und weiter als sonst. Ich spüre es bewusster in meinem Körper und gleichzeitig scheint es auch außerhalb meines Körpers zu sein. Dieses Gefühl in Worte zu fassen, ist nicht einfach. Vielleicht fühlt sich für dich die Verbundenheit mit dem Himmel ganz anders an als für mich. Aber vielleicht hast du eine Ahnung davon, was ich meine.
Wer anklopft…
Wenn es nun eine Verbindung zum Himmel in mir gibt, gibt es auch eine Art Himmelstür in mir. Diese ist für mich keine Tür im bildlichen Sinn, sondern vielleicht eine Art Pforte. Denn wenn es mir gelingt, in die Verbindung zum Himmel und zu allem Leben zu gehen, öffnet sich etwas in mir. Und wenn es eine Art Pforte gibt, die mal offen und mal verschlossen ist, kann ich dort auch anklopfen. Dieses Anklopfen ist ein anderes Anklopfen als an einer irdischen Tür. Es ist eine Art inneres Anklopfen. Um anklopfen zu können, muss ich mich der Pforte nähern, um die Pforte erreichen zu können. Ich brauche auch die Bereitschaft, um in Kontakt mit dem zu gehen, was hinter der Tür ist.
… dem wird aufgetan
Ich muss die Verbindung wollen, damit sie entstehen kann. Das heißt, ich brauche die Absicht, die Ausrichtung und die Tat, um anzuklopfen. Es gibt Situationen in meinem Leben, da fühle ich mich alleine gelassen und überfordert von dem, was das Leben von mir braucht. In diesen Momenten wünsche ich mir Unterstützung. Ich könnte eine Verbindung zum Himmel gut gebrauchen. Allerdings hat diese Tür kein Türöffner, den ich mal eben wie einen Kippschalter umlege und zack ist die Verbindung da. Wenn mich mich bewusst ausrichte, in die Stille gehe und Kontakt aufnehme zu der Pforte in mir, kann dieses kleine Wunder der Verbundenheit geschehen. Die Himmelstür in mir öffnet sich und ich werde erfüllt von der Erkenntnis, dass wir alle verbunden sind und dass ich nicht alleine bin.
Deine Himmelstür
Kennst du den Weg zu deiner Himmelstür? Hast du für dich herausgefunden, wie du anklopfst?
Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch eine Form von Spiritualität hat und es braucht, diese zu erleben. Ohne die Verbindung zu dieser Quelle im Inneren trocknet das Leben aus und wird eine leere und oberflächliche Hülle. Den Weg zur eigenen Spiritualität zu finden, ist oft nicht ganz einfach. Spiritualität zu leben muss nichts mit Religion oder Esoterik zu tun haben. Beides kann sogar mit ihren Regeln, Dogmen oder Verstrickungen mit dem Ego stören, die eigene Spiritualität zu entdecken und zu leben. Um diese Tür im Inneren zu entdecken, braucht es kein Befolgen von Regeln, keine besondere Ernährung oder Schutz von vermeintlich schädlichen Elementen. Spiritualität geschieht, wenn ich sie zulasse. Für mich ist es eben dieses Erleben der offenen Himmelstür in meinem Herzen.
Wie lebst du Spiritualität in deinem Leben?
Wie klopfst du an deine innere Himmelstür? Und wann hast du es zuletzt gemacht?
Die Inspiration zu diesem Artikel kam mir, als ich das Lied “Knockin‘ on Heavens Door” in der Interpretation von Michael Patrick Kelly gehört habe. Wenn du magst, kannst du das Lied hier anhören (im Video bis Min. 3:30). Es ist Teil des Konzertes, das Michael Patrick Kelly im April 2020 im leeren Kölner Dom gegeben hat.
Bildnachweis für diesen Beitrag: Leiter, Jenseits, Wolken © geralt (pixabay CC-0)
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