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Schaue auf die Brücken – Vom Umgang mit Konflikten

Eine kleine Holz-Brücke führt über einen schmalen Bach.
Lesezeit: 2 Minuten

Konflikte als Teil des Lebens

Konflikte begegnen uns im Leben immer wieder. In einem Konflikt, den Weg zu finden, der meinem Herzen entspricht, ist schwer: Das gekränkte Ego schmiedet Rache Pläne, die Wut lässt mich unbedachte Worte sagen, aus der Verletztheit erwächst der Wunsch nach Vergeltung.

Vermeiden und Aussitzen

Ich gehe Konflikten aus dem Weg, wann immer ich kann. Ich rede sie klein und will sie nicht wahrhaben. Sitze aus und warte ab, dass sich die Situation von alleine löst. So können Konflikte jedoch weiter schwelen. Statt sie anzugehen, wenn sie noch klein sind, gären die Konflikte und werden größer.

Mein Ego hält an der Verletzung fest, nährt das Gefühl abgelehnt und unverstanden zu sein. Der Ärger bleibt und schwelt in mir. Wie komme ich aus der Ego-Nummer raus?

Wege aus Konflikten

Eingestehen

Der erste Schritt kann sein, dass ich mir eingestehe, dass ich einen Konflikt erlebe. Vielleicht fällt bei dir dieser Schritt weg, weil du es sofort wahrnimmst. Ich schaue gerne weg, wenn es Unstimmigkeiten gibt und tue so, als ob nichts wäre. Bloß nicht in eine Konfrontation geraten. Ich könnte zurückgewiesen werden, Kontakte und Verbindungen könnten abreißen, wenn ich ausspreche, was ich wahrnehme.

Mir einzugestehen, dass ich in einem Konflikt bin, nimmt mir selber die Möglichkeit, mir etwas vorzumachen und zu versuchen, die Situation auszusitzen. Ich bin ehrlich zu mir und stelle mich meinen Gefühlen.

Gemeinsamkeit finden

Wenn ich mitten im Konflikt stecke, ist mein Blick nur noch auf das gerichtet, was mich von meinem Gegenüber trennt. Ich schaue auf den Ärger. Mein Fokus liegt auf dem Gefühl, zurückgewiesen zu sein oder ich fühle mich angegriffen und verletzt.

Ein möglicher Weg aus dem Konflikt heraus kann mit diesem Schritt beginnen: Was verbindet uns trotz des Konflikts? Manchmal ist das gegenseitige Feststellen, dass es einen Konflikt gibt, das erste Ja auf beiden Seiten nach einer Vielzahl von Neins. Dieses Ja kann der Anfang sein, den Konflikt gemeinsam konstruktiv anzuschauen.

Brücken bauen

Mit dem ersten Ja nach vielen Neins im Rücken, kann ich beginnen, Brücken zu bauen.

Welche Gemeinsamkeiten gibt es? Wo wollen wir das gleiche? Mit dem Blick auf die Gemeinsamkeiten und das, was verbindet, wähle ich einen anderen Blickwinkel. Mein Herz bekommt mehr Raum, denn die Verbundenheit ist im Herzen verankert. Damit entziehe ich dem Ego Energie, weiter die Verletztheit und das Gefühl der Ablehnung zu nähren. Die Energie fließt in das, was verbindet, statt in das, was trennt. Und die Starre des Konflikts kann sich lösen und verändern.

Heilung kann geschehen

Nicht jeder Konflikt braucht das klärende Gespräch. Im Herzen die Verbindung wieder zu spüren und im Verständnis zu sein, dass vielleicht auch mein Gegenüber verärgert oder verletzt ist, kann in mir schon das Feste des Konflikt weicher machen. Denn nicht jeder Streit wird von beiden Seiten als belastend wahrgenommen. Auch alte Konflikte anzusprechen und nach zwei Jahrzehnten, das Gespräch zu suchen, kann einen losen Faden im Leben wieder verknüpfen und Heilung konnte bei mir geschehen. Auch für das, was ich anderen angetan habe.

Ein liebevoller Blick

Vielleicht gibt es in deinem Leben gerade einen aktuellen Konflikt. Oder schwelt noch ein Streit aus der Vergangenheit in deinem Herzen?

Wenn du magst, dann frage dich: Was verbindet dich mit dem Menschen, mit dem du gerade Streit hast? Schaue liebevoll auf die Verbindung der Herzen, statt auf das, was trennt. Vielleicht hast du aus diesem Gefühl heraus den Mut, den ersten Schritt auf dein Gegenüber zuzugehen? Vielleicht gelingt es dir mit dem Gefühl der Verbindung wieder eine Brücke aufzubauen?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Brücke, Park, Gras © diego_torres (pixabay CC-0)

 

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