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Verwechsle den Weg nicht mit dem Ziel

Ein Schwimmer schwimmt im Asphalt quer zur Fahrbahn, ein Bild für den Weg zu deinem Ziel.
Lesezeit: 3 Minuten

Was ist dein Ziel?

Wovon träumst du? Was möchtest du in deinem Leben erreichen? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ziele verändern sich im Laufe des Lebens. Nicht alle Ziele können erreicht werden. Es ist okay, nicht an allen Vorstellungen, wie das Leben sein würde, festzuhalten. Es ist wichtig, die eigenen Ziele immer wieder zu hinterfragen. Nicht alles bleibt ein lebenslanges Ziel. Aber es ist wichtig, das eigene Ziel nicht diesen zwei Gründen aufzugeben.

Welcher Weg führt dort hin?

Wie kommst du zu diesem Ziel? Welchen Weg kannst du gehen, um das zu erreichen, was dir wichtig ist? Denn mit der Ausrichtung auf ein Ziel ist es nicht getan. Du musst auch bereit und in der Lage sein, den Weg dahin zu gehen.

Wenn es dein Traum ist, Lehrer:in zu sein, ist es notwendig, dass du eine Ausbildung machst, an dessen Ende die Befähigung steht, Kinder oder Jugendliche zu unterrichten. Im Normalfall ist dies ein Studium, in dem du tiefes Fachwissen zu den gewählten Fächern und auch Pädagogik und Didaktik lernst. Möchtest du jedoch nicht studieren, hast du nicht die Fähigkeiten oder die Rahmenbedingungen, um diese Ausbildung erfolgreich zu beenden, wird sich der Traum nicht verwirklichen lassen. Und der Weg – das Studium – ist etwas ganz anderes als die spätere Arbeit als Lehrer. Der Weg und das Ziel sind also getrennt voneinander.

Eine häufige Verwechslung

Warum werden Träume aufgegeben? Menschen verändern sich, anderes wird wichtiger und so kann es sein, dass der Traum nicht mehr deiner ist. Aber es gibt noch einen anderen Grund. Das Ziel ist für dich genau richtig, es würde dich erfüllen und wäre wunderbar für dich. Aber du machst dich nicht auf den Weg zu diesem Ziel, weil dir der Weg zu beschwerlich ist. Du würdest gerne direkt zum Ergebnis gelangen und den Weg dorthin überspringen. Das Ziel wird losgelassen oder nicht angegangen, weil der Aufwand zu groß erscheint oder die damit einhergehenden Einschränkungen nicht in Kauf genommen werden wollen.

Den Traum meine Kreativität durch Schreiben auszuleben, hatte ich schon sehr lange. Zu Beginn war es noch ein abstrakter Gedanke, der mit mir in der damaligen Lebenssituation nichts gemeinsam hatte. Es schien, eine Idee für ein anderes Leben zu sein. Heute weiß ich, dass das Schreiben mich erfüllt, damals ahnte ich es nur. Jedoch war ich nicht bereit, den Weg auf mich zu nehmen. Ich wollte keine Zeit darauf verwenden, etwas zu schreiben, was am Ende niemand liest. Es war nicht dieser Drang, von dem Autoren berichten, dass sie für sich schreiben, um der Kreativität Lauf zu lassen. Ich scheute die Arbeit, die Sorgen um fehlende Kreativität. Der Weg war mir zu beschwerlich.

Der dritte Grund

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Träume aufgegeben werden: Vielleicht willst das Ziel wirklich erreichen und du bist bereit bist, den Weg in Kauf zu nehmen (oder ihn sogar zu genießen). Aber die Geschichte, die du dir über die Risiken und Gefahren erzählst, ist zu viel für dich.

Ich habe früher von einem anderen Leben geträumt: Einem Leben außerhalb des Hamsterrads mit vielen Überstunden und wenig Sinn stiftender Tätigkeit. Ich ahnte und hoffte, dass es mehr gibt. Einen Job, der mir Spaß macht und der einen größeren Sinn hat, mit dem ich etwas Gutes tue, habe ich mir erhofft. Doch mein Fokus lag auf den Risiken, die ich eingehe, wenn ich den Job kündige. Meine Angst, keinen neuen Job zu finden, war groß. Was konnte ich schon? Wer sollte mich wollen? Ich erzählte mir die Geschichte, dass ich woanders keine Chance hätte, dass ich dankbar sein könnte, diesen Job zu haben. Und ich habe mir diese Geschichte viele Jahre geglaubt.

Was du träumen kannst…

Ein Ziel aufzugeben, weil es nicht mehr deinem Traum entspricht, ist ein wichtiger Schritt in Richtung deiner Wahrheit. Die eigenen Ziele und Träume zu überprüfen, ob sie für dich noch passen, ist von Zeit zu Zeit sehr wichtig.

Vor der Verwirklichung eines Traumes zurückzuschrecken, weil dir der Weg zu beschwerlich scheint, ist hingegen ein Schritt, der dich von deiner Wahrheit entfernt. In deiner Komfortzone wartet die Fülle deines Lebens nicht auf dich. Auf was möchtest du an deinem 80. Geburtstag zurückschauen: auf ein Leben voll ungenutzter Chancen oder ein Leben, in dem du für dein Ziel gekämpft hast und dich für deinen Traum stark gemacht hast?

Und der wichtigste Schritt ist oft der Dritte: Höre nicht auf die Geschichten, die du dir selber erzählst. Die Geschichten über deine vermeintliche Unfähigkeit, deine Schwäche und die vor dir liegenden Risiken. Höre stattdessen auf die Sehnsucht in deinem Herzen. Sie birgt die Tür zu deiner Kraft und deinem Mut, dich auf den Weg in Richtung deines Traumes zu machen.

Sei gewiss: “Was du träumen kannst, kannst du auch erreichen.” (Walt Disney)

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Schwimmer, Sport, Schwimmen © Comfreak (pixabay CC-0)

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