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Respekt! – Vor was ziehst du deinen Hut?

Ein Mann läuft einen Feldweg entlang und fasst sich an seinen Hut - eine Geste des Respekts.
Lesezeit: 2 Minuten

Ein altes Sprichwort

Kennst du den Satz “davor ziehe ich meinen Hut”? Oder verkürzt in einem Wort “Chapeau!”?

Seit dem 13. Jahrhundert war es üblich, jemandem seinen Respekt zu zollen, indem man den Hut abnimmt, um eine höher gestellte Person zu grüßen. Dies veränderte sich im Laufe der Zeit, dass Rangunterschiede keinen Einfluss auf die Geste mehr hatten. Im übertragenen Sinn ist die Bedeutung heute, dass ich Achtung vor jemandem habe. Mit dem Satz bekunde ich meinen Respekt.

Respekt!

Ich habe diesen Satz zuletzt in einer Nachricht an eine Freundin benutzt. Sie hat auf ihrem Weg einen für sie sehr wichtigen Schritt gemacht, der ihr schwergefallen ist. Davor habe ich großen Respekt und wollte ihr dies mitteilen.

Erinnere dich einmal daran: Vor was hattest du Respekt? Vor wem hast du zuletzt deinen Hut gezogen?

Eine Form der Wertschätzung

Ist dir eine Situation eingefallen, in der du Hochachtung davor hattest, was jemand anderes gemacht hat? Für mich ist es eine Form der Wertschätzung, bei jemand anderem wahrzunehmen, was ein Schritt für ihn bedeutet. Mir fällt auf, dass ich das nicht so oft empfinde. Es gehört scheinbar etwas mehr dazu, um bei mir den Impuls auszulösen, dass ich ein “Chapeau!” fühle.

Der wichtigste Mensch

Und wie sieht es mir selber gegenüber aus? Ich glaube, ich habe noch nie meinen “inneren Hut” vor mir gezogen. Das heißt nicht, dass ich mir selber gegenüber noch keine Wertschätzung gezeigt habe. Aber dieses Gefühl, dass ich gerade einen wichtigen Schritt für mich auf meinem Weg gemacht habe und mir für diesen Schritt Respekt gezollt habe, habe ich selten erlebt.

Warum fällt es mir so schwer, mir selber mit Hochachtung zu begegnen?

Wie andere sehen, was ich tue

Bei anderen fällt es mir sehr viel leichter, ihnen Respekt zu zollen und Wertschätzung zu geben. Vielleicht kennst du das?

Als ich die Idee für diesen Artikel hatte, habe ich für einen Moment meinen Blickwinkel gewechselt und mit dem Blick eines Außenstehenden auf mein momentanes Leben geschaut. Und ich habe spontan einiges entdeckt, vor dem ich den Hut ziehen würde, wäre es jemand anderes. Und diese Wertschätzung gebe ich nun mir selber. Ich ziehe den Hut vor mir, dass ich meinen Blog seit über einem Jahr durchziehe. Es gab seit November 2018 keinen Montag, an dem kein Artikel von mir erschienen ist. Chapeau, Anne!

Ein neuer Blickwinkel

Ich lade dich ein, diese Übung ebenfalls zu machen. Versetze dich für einen Moment in eine andere Person: eine Freundin, deinen Partner, einen Arbeitskollegen. Und dann schaue mit ihren bzw. seinen Augen auf dein Leben. Vor was in deinem Leben hat die andere Person Respekt? Wovor zieht sie ihren Hut?

Und wenn du den Impuls hast, vor was in deinem Leben die Person Hochachtung hat, dann wertschätze dich dafür. Spüre, dass es die Hochachtung ist, die du selber vor dir hast. Chapeau!

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Mann, Wandern, Rucksack © Free-Photos (pixabay CC-0)

5 Kommentare

  1. Beatrix

    Ich ziehe immer öfter den Hut vor mir. Ich bin sehr dankbar dafür. Die Arbeit an meinem Selbstwertgefühl und meinem Schuldgefühleabbau trägt so allmählich Früchte. Das ist ein starkes Gefühl. Danke liebe Anne du machst mich oft nachdenklich aber es tritt Lawinen los!!

  2. Bianca

    Hey. Mit geht es da wie Dir, liebe Anne
    Bei anderen bin ich da sehr viel besser und schneller, den Hut zu ziehen
    Mein Anspruch an mich selbst ist sehr hoch. Bis ich da mal ein „Chapeau“ erklingen lassen … da gehört schon was dazu – für mich selbst. Bei anderen bin ich da spendabler

    Doch heut … wenn ich so zurückblicke… trau ich mich heut, erlaub ich mir heut … zu sagen : Hut ab Bianca

    Ich war nie ein Mensch mit Selbstmitleid. Ich hab meine ganzen Erlebnisse, Erfahrungen und Täler immer als harte Schule gesehen… aber : ich hab den Bachelor quasi in der Tasche 🎓

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