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Robber and Policemen

Ein kleiner Junge schwingt auf einer Schaukel so ausgelassen wie das innere Kind in uns sich zeigen will.
Lesezeit: 3 Minuten

Wann hast du zuletzt ausgelassen gespielt?

Heute habe ich aus ganzem Herzen gelacht. Wir haben mit Freunden und ihren zwei Töchtern Räuber und Gendarm gespielt. Mitten in einem alten Olivenhain haben wir uns versteckt und versucht uns gegenseitig zu fangen. Was soll ich sagen? Es hat einfach nur riesigen Spaß gemacht! Die einzigen Gedanken, die ich im Kopf hatte waren, wo ein cooles Versteck ist und wie ich als Polizist die Räuber finden kann.

Mein inneres Kind möchte spielen

Welcher Teil von mir ist das, der wegläuft, sich ein Versteck sucht und ausgelassen lacht, wenn alle zusammen zurücklaufen? Es ist mein inneres Kind! In mir lebt noch immer ein Teil von mir, der die Spontanität, die Neugier, die Tiefen in Traurigkeit und Freude gespeichert hat, so wie ich als Kind war. Dieser Teil von mir möchte beachtet werden. Er möchte gesehen werden, es wünscht sich Raum, um sich auszuleben.

Kontakt mit dem inneren Kind

Ich denke, es ist sehr unterschiedlich, wie Menschen im Alltag in Kontakt mit ihrem inneren Kind sind. Es gibt sicher viele, die regelmäßig spielen, ausgelassen sind und verrückte Dinge tun. Und es gibt bestimmt auch einige, die gerade gar nicht wissen, auf was ich hinaus will. Vielleicht gehörst du auch zu denen, die gerne in jeder Situation die Kontrolle behalten, sich nicht blamieren wollen, all zu ausgelassenes Treiben eher skeptisch betrachten.

Frage dich einmal, zu welcher Gruppe du eher gehörst?

Warum das wichtig ist

Der Teil in dir, der mit dir als Kind verbunden ist, ist ebenso Teil von dir, wie dein Verstand, der im Alltag oft dominierend ist. Dein Verstand hat die Aufgabe zu bewahren. Evolutorisch hat es eine wichtige Funktion, Neuem gegenüber kritisch zu sein. Wenn es sich etabliert hat, nachts in der Höhle zu bleiben, könnte die Neugier dir das Leben kosten, wenn du ausprobierst, was draußen so abgeht. Ich möchte den Verstand daher nicht verteufeln, allerdings hat er in meinem Leben bisher oft viel zu viel Raum gehabt.

Denn wenn du mehr mit den ausgelassenen, neugierigen und spontanen Aspekten in dir verbunden bist, die in deinem inneren Kind liegen, wird dein Leben lebendiger. Du wirst mehr Abenteuer erleben und das wird dein Leben bereichern und mehr Fülle geben. Neue Erfahrungen erfüllen dein Leben mit so viel mehr Fülle als das Gewohnte.

Die Balance entscheidet

Es geht also nicht darum, alles nur noch spontan und aus dem Bauch heraus anzugehen, sondern in Balance zu sein. Wenn ich mit mir ganz ehrlich bin, bin ich auch heute noch überwiegend im Verstand unterwegs. Ich bin zwar regelmäßig mit meinem inneren Kind in Kontakt, dennoch hat der Verstand, das Denken, Analysieren und Einordnen mehr Raum als die Kreativität, Spontanität und Neugier.

Heute so ausgelassen durch die Wiese zu rennen und nur über das nächste Versteck nachzudenken, hat unglaublich gut getan. Das war Leichtigkeit pur. Und das hilft mir, mich der Balance zwischen Verstand und innerem Kind anzunähern.

Wie kannst du Kontakt zu deinem inneren Kind aufnehmen?

Es erscheint im ersten Moment vielleicht komisch, aktiv den Kontakt zu deinem inneren Kind zu suchen. Es funktioniert aber wirklich einfach. Alle Unternehmungen, die spontan sind, ein bisschen verrückt und spielerisch sind, bereichern dein inneres Kind. Also geh‘ raus und lebe deine spielerische Spontanität:

  • Wann hast du zuletzt geschaukelt?
  • Wann hast du zuletzt laut gesungen?
  • Wann bist du zuletzt über den Bürgersteig im Hopserlauf gehüpft?
  • … was fällt dir noch ein?

Ja, so einfach kann es sein, deinem inneren Kind mehr Raum zu geben.

Meditation mit deinem inneren Kind

Du kommst auch in der Stille in Kontakt mit deinem inneren Kind. Wenn ich mich morgens zum meditieren hinsetze, mache ich zuerst eine Reiki Übung zum Ausgleich der Chakren. Danach werde ich bewegungsstill und verbinde mich innerlich mit meinem inneren Kind. Ich lade es ein, dass es zu mir kommt und sich auf meinen Schoß setzt.

Praktisch visualisiere ich mich selber mit vielleicht drei oder vier Jahren. Wie sah ich aus? Wie habe ich mich verhalten? Was war mir wichtig? Mit diesem Kind, das ich vor vielen Jahren war, vor meinem inneren Auge begebe ich mich in die Meditation. Ich gehe in Kontakt und frage es, wie es ihm geht. Wenn es traurig ist, umarme ich es auf meinem Schoß, wenn es mehr Raum möchte, dann überlegen wir zusammen, wann wir mal wieder etwas Spielerisches oder Verrücktes tun können. Es ist eine innere Zwiesprache, die ich mit mir selber halte.

Wie warst du als Kind?

Wenn es für dich weit weg ist, wie du als Kind warst, wenn du dich nicht mehr gut erinnern kannst, gibt es eine leicht umsetzende Übung. Suche ein Kinderfoto von dir heraus, auf dem du noch recht klein bist, vielleicht drei, vier oder fünf Jahre alt. Stelle dieses Foto auf deinen Nachtisch. Und jeden Abend vor dem Einschlafen nimmst du Kontakt zu dem Kind auf dem Bild auf.

Wie war dieses Kind? Wie lustig, traurig, ausgelassen oder schüchtern war dieses Kind? Und das, was dann als Erinnerung oder Gefühl kommt, nimmst du so an, wie es ist. Vielleicht magst du innerlich sagen „Ja, so war ich als Kind. Und dieser Teil ist in mir noch heute lebendig.“ Das, was in dir ist oder war, so sein zu lassen, wie es ist, ist der erste große Schritt auf dein inneres Kind zu. Es darf so sein, wie es ist.

Ausgelassen sein und Balance finden

Einfach so sein, wie ich bin, so wie heute beim Räuber und Gendarm spielen, tut unglaublich gut. Es war wie ein Mini-Urlaub. Wenn du Kinder hast, dann nutze ausgelassenes Spiel mit ihnen nicht nur für gemeinsame Zeit, sondern auch als Zeit mit deinem inneren Kind. Spielen und toben ist der direkte Weg in den Kontakt mit deinem inneren Kind. Vielleicht hast du ein Trampolin im Garten? Dann gehe dort hüpfen. Auch wenn du keine Kinder hast, ist der Kontakt zu deinem inneren Kind immer möglich. Lebe es aus, was in dir ist. Was auch immer die Tür zu deiner Ausgelassenheit öffnet, probiere es aus! Erlebe, wie sehr es dein Leben bereichert und voller werden lässt.

 

Wie ist es bei dir? Bist du regelmäßig mit deinem inneren Kind in Kontakt oder ist der Gedanke eher neu für dich?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Schaukel, Junge, Sommer © hamxx005 (pixabay CC-0)

1 Kommentar

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