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Spürst du den Rhythmus des Lebens?

Ein Zweig mit eine aufgehenden Apfelblüte zeigt den Rhythmus des Lebens.
Lesezeit: 4 Minuten

Frühling

Wenn ich rausgehe und die Natur erlebe, sehe ich an vielen Stellen die Vorboten des Frühlings. Die Natur hat ihre eigene Intelligenz. Sie braucht keine To-do-Liste, keine Erinnerungen und keinen Kalender. Die Zugvögel wissen aus ihrem Instinkt heraus, wann es Zeit ist, aus dem Süden zurückzukehren.

Die Natur weiß, wann es Zeit ist, aus dem Rückzug des Winters wieder zu erwachen und zu wachsen. Sie lebt es uns vor: alles ist im Rhythmus über das Jahr. Jetzt im Frühling treiben die Bäume aus, beginnen zu blühen, im Sommer bilden Sie ihre Früchte aus, lassen sie reifen, im Herbst stehen sie in voller Frucht. Dann bereiten sie sich auf die Ruhephase vor, sie werfen ihr Blätter ab und kommen im Winter zur Ruhe.

Der Rhythmus, der verloren ging

Auch wir Menschen haben diesen Rhythmus in uns, der dem der Bäume ähnlich ist: es ist in uns zu wachsen, zu blühen, Früchte zu tragen und zur Ruhe zu kommen. Dieser Rhythmus ist jedoch oft aus dem Tritt gekommen. Viele Menschen sehen sich hohen Anforderungen im Beruf und / oder in der Familie gegenüber. Sie erleben eine ständige Erreichbarkeit. Das Geschehen in der Welt begleitet uns mit unserem Smartphone 24 Stunden 7 Tage die Woche auf jedem Schritt. Regelmäßige Auszeiten nehmen, inne halten und zur Ruhe kommen, ist heutzutage fast zum Luxus geworden. Jetzt in der Fastenzeit sind Themen wie “Digital Detox” oder “Social Media Fasten” im Gespräch.

Was schwerfällt

Zur Ruhe kommen fällt mir oft schwer, weil ich mich z. B. bei Facebook im Leben anderer verliere (das gilt natürlich nicht für die Beiträge von Mut zur Stille bei Facebook ;-)). Durch Meditation und Reiki habe ich für mich wertvolle Anker in meinem Alltag, in denen ich regelmäßig innehalte und still werde. Dennoch fällt es mir oft nicht leicht, mein Gedankenkarussell anzuhalten und Kontakt mit meinem Herzen aufzunehmen.

Auch das Thema “Wachsen” fällt mir nicht immer leicht. Das Leben schenkt mir regelmäßig Gelegenheiten an denen ich wachsen kann. Damit meine ich z. B. Begegnungen oder Auseinandersetzungen, die mir schwierig erscheinen, Entscheidungen, die für mich anstehen oder Veränderungen, die sich ohne mein Zutun oder mein Wollen ergeben. Ich erlebe es oft als Herausforderung für mich, anzunehmen, was ist, und nicht zu hadern oder zu lamentieren, warum die Welt ausgerechnet zu mir schon wieder so ungerecht ist.

Aufblühen? Ich?

Das Thema Aufblühen habe ich lange gar nicht gesehen. Ich war überzeugt, dass ich zwar meinen Job ganz ordentlich mache, ich ansonsten aber ziemlich Talent-befreit bin. Die Angst zu scheitern, ausgelacht zu werden, es nicht gut genug zu können usw. haben mich blockiert. Ich habe gar nicht gesehen, dass etwas in mir schlummert. Die drei Dalmanuta-Seminare bei Peter Michael Dieckmann haben mir geholfen, tiefer liegenden Potenziale in mir zu ahnen. Danach hat es weitere vier Jahre gedauert, bis ich meine Idee für einen eigenen Blog umgesetzt habe.

So geht es vielen Menschen. Sie haben völlig vergessen, dass sie hier sind, um zu blühen, um das hervorzubringen, was in Ihnen ist. Auch du hast Potenziale in dir! Du hast Möglichkeiten, Ideen, Fähigkeiten in dir, wie nur du sie hast. Du bist hier, um diese Potenziale zu leben. So wie jeder Baum seine Potenziale jeden Frühling lebt, in dem er aufblüht, bist auch du hier, um zu blühen.

Blühen ist kein Selbstzweck

Die Blüten des Baumes sind für den Kreislauf des Lebens unerlässlich. Wenn alle Bäume und Pflanzen sich nicht mehr trauen würden zu blühen, weil sie nicht perfekt blühen oder andere Bäume viel besser blühen können, würde es keine Insekten geben. Und ohne Insekten gäbe es keine Vögel und so weiter. Das Leben käme zum Erliegen. Die Bäume blühen nicht zum Selbstzweck. Sie blühen für das Leben selbst, sie geben sich dem Leben, weil es ihre Bestimmung ist. Und das ist ebenso meine und deine Bestimmung. Dies zu leben führt zu einem erfüllten Leben.

Sei Inspiration!

So wie aus den bestäubten Blüten eines Apfelbaums Früchte werden, die Nahrung für andere sind, ist es auch in unserem Rhythmus gegeben, dass wir Früchte tragen. Meine gelebte Kreativität kann für andere Inspiration und Ermutigung sein. Wenn ich rausgehe, meine Potenziale lebe und mich zeige, ermutige ich andere, ihre Potenziale ebenfalls zu entdecken. In der Welt der Bäume würde kein Baum auf die Idee kommen, keine Früchte zu tragen, weil die anderen Bäume neidisch werden könnten oder es ihm nicht zusteht, so schöne saftige Äpfel hervorzubringen. Sieh es mehr wie ein Baum als deinen natürlichen Rhythmus, dass das Früchte tragen natürlich dazu gehört, dass es dir zusteht.

Spüre deinen Rhythmus

Zum Rhythmus gehört es auch dazu, innezuhalten und Ruhephasen zu leben. Es fällt mir oft schwer, meinen eigenen Rhythmus zu spüren, wann ich Erholung brauche. Oft greife ich zu Schokolade, schwarzem Tee oder einem Cappuccino, um neue Energie zu tanken. Zehn Minuten Pause an der frischen Luft, den Blick in den Himmel gerichtet gibt mir mehr Energie zurück als ein Riegel Schokolade oder eine Tasse Kaffee. Auch längere Erholungspausen oder Auszeiten sind mir wichtig. Ich nutze die Zeit, mich zurückzuziehen, etwas Abstand vom Trubel des Alltags zu bekommen. So kann ich mich neu orientieren, für mich prüfen, ob mein Weg für mich stimmig ist.

Hänge nicht fest

Wichtig ist mir dabei: Hänge weder darin fest, immer zu wachsen und zu blühen, noch im Rückzug und der Auszeit. Ich habe Zeiten gehabt, in denen ich nur Power ins Leben gegeben habe. Ich wollte perfekt sein, ich wollte alles schaffen, ich wollte stets alles richtig machen. Mit einem weiteren Hobby habe ich mir noch etwas Neues gesucht, um meine Zeit zu füllen. Erschöpft zu sein, war für mich ein Zeichen von Schwäche.

Ebenso habe ich Phasen erlebt, in denen ich mich nur zurückgezogen habe. Mir hat die Kraft gefehlt raus zu gehen oder mit Menschen in Kontakt zu gehen (hier geht es zum Artikel “Wenn die Kraft fehlt”). Ich habe meinen Rhythmus nicht mehr gespürt. Ich habe auch schon sehr oft im Nichtstun verharrt, ohne mich wirklich zu erholen. Mit Ablenkung von Außen versuche ich immer wieder mir Entspannung zu bringen, fülle jedoch nur meinen Kopf mit fremden Bildern.

Kein Baum würde im Frühling in der Winterstarre verharren, weil es bequemer ist, weil die neue Netflix Serie so spannend ist, oder weil “Zeit ist, mich nur um mich zu kümmern“ – seit Monaten oder Jahren. So wie Bäume wachsen und sich entwickeln wollen, will mein Herz es auch, und dein Herz will es auch.

Alles hat seine Zeit

So wie für die Natur alles seine Zeit hat, gilt dies auch für uns.

Es gibt die Zeit…
inne zu halten: komm zur Ruhe, gönne dir Rückzug und Erholung in der Stille.

Es gibt die Zeit…
des Wachsens: stelle dich den Herausforderungen des Lebens. Sie sind dafür da, dass du wachsen kannst.

Es gibt die Zeit…
des Aufblühens: habe den Mut und entdecke deine Potenziale. Lebe deine Talente, deine Ideen, deine Kreativität.

Es gibt die Zeit…
Früchte zu tragen: gehe raus, zeige dich! Inspiriere und motiviere andere, ebenfalls ihre Potenziale und Fähigkeiten zu entdecken.

Alle vier Zeiten

Mache dir bewusst: so wie für einen Bäume alle vier Jahreszeiten der Rhythmus ist, den er braucht, brauchst auch du alle vier Zeiten.

Vergiss nicht: Blühen und Früchte tragen gehört genau so dazu. Also gehe raus! Lass dein Licht leuchten.

Und so wie ein Baum, der blüht, anderen Nahrung ist, ist auch dein Aufblühen für andere wertvoll: sei Vorbild, inspiriere andere, ermutige andere, auch ihr Licht zum Leuchten zu bringen.

 

Wie inspirierst du andere?
Was bremst dich, deine Potenziale zu leben?

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Apfelbaum, Blüte, Apfelbaumblüten © Capri23auto (pixabay CC-0)

1 Kommentar

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