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„Lebe deine Berufung und du musst nie wieder arbeiten“ – einer Lüge auf den Grund gegangen

Ein Gewölbe in das durch Fenster Sonnenlicht strömt wie ein Tunnel hin zur Berufung.
Lesezeit: 3 Minuten

Meine Leidenschaft und Berufung

„Lebe deinen Traum und du musst nie wieder arbeiten.“ Ähnliche Sätze wie diesen habe ich sicher schon hundert Mal gelesen. Diese Sätze haben eine große Sehnsucht in mir entfacht. Das möchte ich auch. Ich möchte selber bestimmen was und wie viel ich arbeite. Wenn ich meine wahre Leidenschaft und Berufung finde, dann fühlt es sich nie wieder so an, als müsste ich arbeiten. Ich werde endlich Spaß an der Arbeit haben.

Die Sehnsucht mich selber auszuleben

Die Sehnsucht, meine eigene Kreativität auszuleben, und dabei meinen eigenen Rhythmus zu behalten, ist wundervoll. Es ist eine Art Urinstinkt von uns, dass wir unsere Kreativität leben wollen. Unsere Fähigkeiten zu leben und das, was in uns ist, nach außen zu bringen, ist für ein erfülltes Leben immens wichtig. Und gleichzeitig versprechen Sätze wie diese etwas, was sie im Alltag nicht halten können.

Es ist nicht verkehrtes daran, wenn du dir einen Job wünscht, der dir Spaß macht, in dem du dich ausleben kannst und etwas bewirken kannst. Im Gegenteil, es ist sehr wichtig, eine Sehnsucht zu spüren. Aber es ist eine Illusion, dass deine Tätigkeit dir immer Spaß machen wird und sich nicht mehr wie arbeiten anfühlt.

Es macht nicht immer Spaß

Artikel für meinen Blog zu schreiben erfüllt mich wirklich mit Freude und Zufriedenheit. Aber es macht nicht immer Spaß. Manchmal zwinge ich mich selber, mich hinzusetzen und mit dem Artikel anzufangen. Ich hatte vorher ein romantisch verklärtes Bild, wie ich von den Wellen meiner gelebten Kreativität über meinen inneren Schweinehund getragen werde und nie wieder vor der Hürde des ersten Schritts stehe. Die Realität ist oft eine andere.

Was wichtiger ist

Ich habe mit mir selber den Deal, dass ich montags vor 8:00h meinen Artikel veröffentliche. Und damit meine ich jeden Montag, egal ob ich im Urlaub bin, es ein Feiertag ist oder ob am Tag vorher 30 Grad sind und ich ins Freibad möchte. Mich dann hinzusetzen und den Artikel zu schreiben, macht nicht immer Spaß.

Das Projekt „Mut zur Stille“ ist mir wirklich wichtig. Meine Arbeit mit dem Blog und als Reiki und Meditationslehrerin ist für mich wichtiger, als einen entspannten Sonntagabend auf der Terrasse zu verbringen. Ich habe das Große im Auge und weniger den Abend, an dem ich mich gestresst hinsetze und ein Thema suche.

Spaß und Freude sind nicht das Gleiche

Das ist vielleicht ein bisschen „haarspaltig“: aber Spaß und Freude ist nicht das Gleiche. Für mich ist Spaß die kurzfristige Sause, eine Komödie im Kino schauen oder mit Freunden Essen gehen. Ich kann bei diesen oder ähnlichen Situationen auch Freude erleben. Freude ist für mich etwas, das mich im Inneren berührt. Freude ist Seelen-Nahrung. Freude hallt länger nach und erfüllt mein Herz. Freude zu erleben führt zu langfristiger Zufriedenheit und einem erfüllten Leben.

Mein Herz wird erfüllt

Meinen Blog zu schreiben, erfüllt mein Herz. Aber es macht nicht immer Spaß. Und manchmal fühlt es sich auch wie harte Arbeit an. Aber dies zu machen, genauso wie die Meditationsabende [Link] erfüllen mich und nähren meine Seele. Weil ich dies weiß, sitze ich jeden Sonntagabend am Computer und schreibe meinen Artikel.

Die Berufung leben

Mein Blog ist nicht mein Alltags-Job. Aber auch da ist es so. Wenn ich meine Berufung finde, diese auslebe und davon leben könnte, würde ich dort ebenso an diesen Unterschied stoßen. Es gäbe vieles, was mir Spaß macht, was sich nicht wie arbeiten anfühlt. Und gleichzeitig gäbe Hindernisse, die ich überwinden muss, mein innerer Schweinehund würde sich einmischen und es wäre immer wieder richtig harte Arbeit. Und dennoch: es würde mich langfristig erfüllen.

Ich habe hier schon einmal über meine Freundin geschrieben, die schon als Teenager wusste, dass sie Ärztin werden möchte. Sie lebt ihre Berufung und gleichzeitig ist es oft harte Arbeit und macht sicher nicht immer Spaß.

Den Sinn finden

Weil ich weiß, dass die Freude kommt, wenn ich den ersten Schritt gemacht habe oder wenn ich den fertigen Artikel im Blog live habe, setze ich mich hin. Ich habe für mich Sinn gefunden.

Wenn du für dich noch auf der Suche bist, was dich erfüllt, was dir Sinn gibt: dann bleibe dran! Es lohnt sich. Aber gib dich nicht der Illusion hin, es würde immer leicht sein, immer Spaß machen und sich nicht wie Arbeit anfühlen. Du bekommst stattdessen etwas viel Besseres: Freude, die dich erfüllt.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Fountains Abbey, Brunnen, Abtei © MichaelDBeckwith (pixabay CC-0)

7 Kommentare

  1. Kathrin Apostel

    Ich weiß genau, was du meinst, genau diesen Unterschied sehe ich auch in Spaß und Freude. Und man spürt es auch beim Sprechen der Worte: Freude ist langsam strömend und Spaß irgendwie ziemlich kurz, als ob man die Luft rauslässt.

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